Sonntags-Kolumne: Entspannungsmusik mit Verspannungen

03. März 2024 | immer.dasleben

Letztens in einem Wellnesshotel im niederbayerischen Bad Griesbach. Ich durfte meine Freundin Sigi begleiten und so auch in den Genuss einer kosmetischen Kurzbehandlung kommen. Von außen war es noch nicht zu ahnen, auch noch nicht, als ich mich auf der Liege drapierte. Die kundige Dame erklärte mir ihr Vorgehen, trug nach dem Reinigen eine Enzym-Maske auf und verkündete, dass diese nun ein paar Minuten einwirken müsse.

(Titelbild: Tom Strohhäcker)

Sie stellte die übliche Entspannungsmusik an. Also die von der Stange sozusagen mit Titeln wie „Wellness“ oder „Traumreise“ oder „Sanfte Klänge“. Mir stellten sich alle Körperhaare unter der Decke auf. Synthetische sanfte Klänge durchsetzt mit Panflöte. Das Grauen. Ich kämpfte wieder mal mit mir.

Darf frau das sagen, wenn man so etwas schrecklich findet?

Bring your own music

Vor Jahren habe ich meine damalige Kosmetikerin in einer teuren Parfümerie in Regensburg schon mit meinem Wunsch nach anderer Musik brüskiert. Ich sei die Erste und Einzige, die ihre CD nicht schön finde. Als Stammgast durfte ich trotzdem in der nahen Zukunft meine eigene Mucke mitbringen.

(Zur Geburt meines Sohnes im Krankenhaus übrigens auch 😉 Nachdem diese aber 16 Stunden dauerte ging uns dann irgendwann die Musik aus. Am Ende war mir die dann aber auch egal.)

Meine Empfehlung: Stille in der Natur 😉

Zurück in den Kurzurlaub. Ich fasste mir ein Herz: „Entschuldigung, aber könnten Sie die Musik einfach ausmachen? Ich kann mich dann besser entspannen.“ Die Angesprochene rümpfte die Augenbrauen: „Mmh. Das geht leider nicht, die Anlage hängt mit dem Raum nebenan zusammen. Ich kann leiser machen…“

Yoga lieber still

Bin ich die einzige, die so was stört? Noch schlimmer letztens bei der Endentspannung im Yoga. Fahrstuhlmusik! Grauenhafte Gebrauchsmusik von der Stange. Ich kann mich da nicht entspannen, Hilfe.

Nun gut, die wenigsten von euch wissen wahrscheinlich, dass ich Musikredakteurin und hochsensibel bin, außerdem früher selber aktiv musiziert habe. Und ja, ich bin wirklich empfindlich. Aber, meine Damen, Bach hat auch wunderbare Entspannungsmusik geschrieben und speziell für Yoga gibt es wundervolle Playlists. Habt Erbarmen. Bitte. Ich berate euch auch gerne. Wirklich.

Habt einen fabelhaften März!

Ursula

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Ursula Gaisa

1968 in Schwandorf geboren. Studium Anglistik und Germanistik. Seit 1994 beim ConBrio Verlag. Journalistin, Buchautorin und Herausgeberin von immerschick.de

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4 Kommentare
  1. Hihi, ich kann dich so gut verstehen! Und stelle, Dir, mir und allen hier die Frage: Können wir Ruhe und Stille nicht mehr aushalten? Ist es in uns so laut, dass wir diese Geräusche mit Musik, welcher auch immer, dauerhaft übertünchen müssen?

    Antworten
    • Jaaaaa, liebe Christine, schrecklich. Überall muss was dudeln. Danke fürs Vorbeischauen. Und ein dreifaches Ommm für Stille! Herzlich Ursula

      Antworten
  2. Bei mir ist das zweischneidig und du bist da wirklich sehr empfindsam. Die Musik beim Wellness, Kosmetik etc. stört mich nicht, aber ich stoße auch keine Jubelschreie aus. Manchmal ist etwas dabei, was mir gut gefällt, dann frage ich danach und merke es mir doch nicht. Beim Yoga mag ich es gerne indisch oder so, meine Tochter nutzt bei ihren Stunden moderne Yogamusik, gewöhnungsbedürftig. Ich mag es am allerliebsten still. Liebe Grüße, Sigi

    Antworten
    • Liebe Sigi, ich habe beim Yoga ein ganz wunderbares Lied entdeckt: Angel’s Prayer. Das kann also auch passieren. Ich liebe Musik, aber Richtige. Herzlich Ursula

      Antworten

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