Frauengesundheit mit Olivia: Frozen Shoulder
So haben Olivia und ich uns eigentlich kennen gelernt. Das sieht man wieder, dass ganz doofe Sachen auch Gutes hervorbringen können. Den Anfang schreibe ich, Ursula, übrigens gerade. Los ging das bei mir im November 2022 nach meiner Corona-Infektion. Ich bin zwei Wochen fast nur rumgelegen und hab mich kaum bewegt. Hatte schlimmen Stress vorher und nachher mit dem Blogzine. Damals hab ich alles noch allein ohne Hilfe „geschultert“, und plötzlich funktionierte auf der Website wegen eines Software-Fehlers gar nichts mehr.
Wenn es im Herbst langsamkalt wird, leide ich auch immer ein bisschen. Nur so viel zu meinem psychischen Zustand.
Jedenfalls hatte ich die Infektion überstanden, ging wieder arbeiten, und meine rechte Schulter fing an, total weh zu tun. Ich konnte vor Schmerzen nicht mal mehr einen Pulli über Kopf ausziehen. Also ging ich zu meinem Hausarzt. Der verschrieb mit Physio-Therapie. Bis man da irgendwo einen Termin bekommt… Tja, davon wisst ihr sicher ein Lied zu singen.
Die Schmerzen wurden stärker. Beim ersten Termin beim Krankengymnasten meinte der, dass man bei einer akuten Entzündung eigentlich nicht viel machen könne. Er zuppelte in den lächerlich kurzen 20 Minuten etwas an meinem Arm rum. Das war’s.
Olivia
Mich hat die Frozen Shoulder im wahrsten Sinne kalt erwischt: Anfang Januar 2019 bekam ich links diffuse Schulterschmerzen, die innerhalb von vier, fünf Tagen immer schlimmer wurden. Irgendwann war es dann so schlimm, dass ich nachts aufwachte und vor Schmerzen – auch in völliger Ruhestellung – nicht mehr schlafen konnte und mich heulend um 3 Uhr nachts – mit der anderen Hand die Schulter umgreifend – hin und her wiegte. Mein Mann fuhr mich dann morgens zu unserem befreundeten Hausarzt, der mich nur wissend anschaute und eine „Frozen Shoulder“ diagnostizierte. Seine Worte: „Tja Olivia, du triffst genau die Zielgruppe: um die 50, weiblich, prämenopausal.“ Na, vielen Dank auch. Um die Schmerzen zu lindern (ich konnte kaum sprechen – und das heißt was bei mir!!!) verschrieb er mir Kortisontabletten, anfangs für drei Tage höher dosiert, danach sollte ich sie innerhalb einer Woche ausschleichen. Ich bekam eine genaue Dosierungsanleitung von ihm. Zudem bekam ich ein Rezept für manuelle Therapie.
Ursula
Auf einer Pressreise nach Bad Reichenhall im Dezember wurden die Schmerzen nach einer Massage noch schlimmer. Im Tirol Urlaub rief ich meinen Hausarzt wegen eines neuen Termins an, da ich nicht mehr weiterwusste. Der leider auch nicht. Weihnachten war nicht so schön. Anfang Januar machte ich einen Termin bei einem Osteopathen, Ergebnis 0, und einen bei einer Schultersprechstunde. Da meinte der:
„Klar Frozen Shoulder. Da kann man nichts machen, das vergeht von selber wieder. Bei meiner Frau war das auch so.“
Toll. Langsam fing die Schulter an zu versteifen, sie tat etwas weniger weh, dafür konnte ich nicht mal mehr den Arm heben, Yoga machen oder schwimmen. Ich fühlte mich wirklich sehr eingeschränkt und war verzweifelt.
Olivia
Da ich aber von passivem Behandeln bei körperlichen Schmerzen recht wenig halte (wie Ursula oben erwähnte: 20 Minuten ein bisschen rumzuppeln/rumkneten hilft meist nix) und immer auf Heilung durch Eigenbewegung/-kräftigung setze, hab ich mich an den Rechner gesetzt und im Internet recherchiert. Und einige Übungen gefunden, die mir verblüffenderweise recht schnell Linderung verschafften. Dazu gehörte, sich bäuchlings auf den Boden zu legen und langsam den Arm in einen 90°-Winkel vom Rumpf weg zu bewegen.
Das war anfangs kaum möglich, ich hab mich „heulend und wie ein Wal am Boden gewälzt“ (sagt mein Mann). Außerdem habe ich mit einem Triggerball einen gewissen Punkt am Schulterblatt „bearbeitet“. Dazu steht man an der Wand, den Ball zwischen Wand und Schulterblatt und rollt auf der schmerzenden Stelle hin und her. Und die hat geschmerzt! Elendiglich sogar! Aber diese beiden Übungen hab ich bis zu 5x täglich gemacht und nach 2 Tagen war ich tatsächlich schmerzfrei und wieder fast vollumfänglich beweglich.
Natürlich hat mir das Kortison geholfen, aber um das geht es ja: Schmerzfrei werden, um die Schulter bewegen zu können und damit eine Steifheit zu vermeiden! Erwähnen möchte ich als „Öle-Tussi“ auch, dass ich während der ganzen Zeit täglich bis zu 5mal einige Tropfen Copaiba-Öl innerlich eingenommen habe (4-5 Tropfen unter die Zunge) und äußerlich das ätherische Öl Wintergreen gemischt mit Copaiba auf die Schulter aufgetragen habe. Beides schmerzstillende und entzündungshemmende Öle, die in der Tiefe und ganzheitlich wirken. Ich bin überzeugt, dass auch die Öle die schnelle Heilung meiner Frozen Shoulder bewirkt haben. Nach knapp 10 Tagen war alles überstanden, meine Schulter schmerzfrei und voll beweglich. Selbst mein Hausarzt hat gestaunt, laut seiner Erfahrung dauert es normalerweise bis zu einem Jahr, bis die Frozen Shoulder ausgeheilt ist. Und dann käme die andere Schulter …
Ursula
… jetzt weiß ich ja, was ich bei der anderen Schulter dann mache. Mein Leidensweg ging aber weiter, denn Olivia lernte ich erst nach einem Hilfe-Post auf Instagram kennen – leider. Auch ich begann natürlich zu recherchieren und bekam online als auch von den Ärzten direkt die widersprüchlichsten Aussagen. Die männlichen Ärzte und Physiotherapeuten stellten allesamt keinen Zusammenhang zu den Wechseljahren her.
„Kann auch jungen Männern passieren…“, bekam ich zu hören. Im MRT stellte sich auch so gut wie nichts heraus. Eine kleine altersgerecht Stelle, die nicht mehr ganz in Ordnung war. „Frau Gaisa, unsere Körper sind nicht dafür gemacht, 80 Jahre alt zu werden.“ Danke sehr dafür. Parallel gab ich nie auf. Ich wollte etwas tun. Physiotherapie unter Schmerzen bei jemand anderem, der mir sicher geholfen hat. Übungen von Olivia empfohlen, sie hat mir ein Care-Paket mit Ölen geschickt. Heute nochmal danke.
Echt geholfen hat meiner Meinung nach auch das Radfahren und zaghaftes Schwimmen, das langsam wieder ging. Meine Theorie: eine Entzündung wird nicht gut behandelt, wird immer schlimmer. Die Schulter wird steif, weil es ihr reicht. Lieber nicht mehr bewegen. Nur – warum das gerade bei Frauen in den Wechseljahren so häufig vorkommt? Vielleicht weiß Olivia darüber mehr…
Olivia
Da komme ich gleich dazu, aber zuerst noch kurz zu meiner zweiten, der rechten Schulter. Die begann tatsächlich fast auf den Tag genau zwei Jahre später zu schmerzen, und ich war sofort alarmiert: Diese Schmerzen kannte ich doch schon! Ich begann sofort mit den Übungen zur Dehnung und Beweglichkeit und nutzte wieder die Heilkraft der Öle. Ergebnis: Ich konnte die „Frozen Shoulder“ abwenden, hatte zwei Tage lang leichte Schmerzen, danach war alles weg.
Mein Fazit: Gezielte Bewegung ist der Schlüssel! Man kann eine Sporttherapeutin oder einen Therapeuten um Rat fragen, falls man sich nicht sicher ist. Aber auch im Internet lassen sich gute Übungen finden. Und dann einfach ausprobieren, was einem gut tut.
Warum nun trifft die Diagnose „Frozen Shoulder“ vermehrt Frauen um die 50? Dazu gibt es kaum fundierte wissenschaftliche Studien. Ich kann nur von meiner ganz persönlichen Theorie dazu sprechen: Psychosomatisch stehen die Schultern für die Fähigkeit „eine Last zu tragen“. Wenn diese Last zu viel wird, zeigt uns das unser Körper. Wir Frauen haben bis zu diesem Alter meist schon eine Menge „geschultert“: Beziehung, Beruf, Familie, Hausbau, Schulzeit der Kinder (für mich die am meisten belastende Zeit) et cetera. Eine schmerzhafte „kalte“ Steifheit der Schulter zeigt mir eventuell, dass ich unter Spannung stehe, nicht das Leben lebe, das ich möchte.
Sie (die Schulter) zeigt mir damit, dass ich (mehr/wieder) Verantwortung für mich und meine eigenen Bedürfnisse übernehmen sollte, statt mich so viel um andere zu kümmern.
Dazu kommt natürlich das perimenopausale Hormonchaos, besonders das sinkende Östrogen ist hier zu nennen. Denn es „schmiert“ eigentlich unsere Gelenke, hat Einfluss auf die Gelenksflüssigkeit. Weniger Östrogen bedeutet weniger Gelenksflüssigkeit. Die Gelenke schmerzen, es entsteht schmerzhafte Reibung, weil der „Puffer“ fehlt. Außerdem ist Östrogen (mit Progesteron!) unser körpereigener Schutz vor Osteoporose. Zusätzlich entstehen unter Östrogenmangel leichter entzündliche Prozesse. Also all das, was wir bei einer „Frozen Shoulder“ erleben.
Deshalb macht es meiner Meinung nach absolut Sinn, sich bei diffusen Beschwerden, die „frau“ in den Vierzigern wahrnimmt, hormonell checken zu lassen und gegebenenfalls mit bioidentischen Hormonen funktionell therapeutisch und präventiv behandeln zu lassen. Besonders wir Frauen profitieren davon in den allermeisten Fällen mit längerer Gesundheit im Alter, weniger chronischen Krankheiten und einem aktiven Gehirnstoffwechsel.
Dazu aber mehr in einem der nächsten Artikel.
Zu Olivias Erfahrungsbericht zur Nährstofftherapie
Zu Olivias Bericht F.X.-Mayer Fasten
Zum Olivias Artikel zum Thema Sport
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