Den Bayerwald erleben im Freiluftmuseum Finsterau
Das Museum an der frischen Luft haben wir während unsere Aufenthaltes im Waidlerland besucht und entdeckt. Den Bericht dazu findet Ihr hier. Von Mauth aus geht es weiter auf einer etwa zehnminütigen Fahrt in den Nachbarort Finsterau nahe der tschechischen Grenze. Man kann es das ganze Jahr über besuchen, nur die Öffnungszeiten variieren je nach Jahreszeit.
Vom Ticketoffice aus und einem kleinen Shop mit Körben und Töpferware gelangt man zuerst in einen großen Raum mit landwirtschaftliche Nutzfahrzeugen älteren Semesters und einer kleinen Fotoausstellung des Taubstummenpädagogen und Künstlers Bruno Mooser.
Das Salettl
Dann geht es ins Freie: kulinarisch verwöhnt wird man in der „Ehrn“, dort werden bodenständige bayerisch-böhmische Speisen aus regionalen Produkten in einer alten Wirtsstube aufgetischt. Gleich daneben steht das Salettl von Passau-Mariahilf, ein wunderschönes Gebäude, das wie alle anderen hierher transportiert wurde. Das ehemalige Vergnügungs- und Tanzlokal war erst zu einer Autopolsterei und Lackierwerkstatt umfunktioniert, zuletzt als Brennholzschupfen benutzt worden.
Höfe und Häuser
Weiter auf der unterhaltsamen Wanderung durch das Museumsdorf gelangt man zu zahlreichen Beispielen von Bauernhöfen verschiedener Größe und Funktionalität – Plumpsklo, Bauerngarten und Brotbackofen inklusive. Das Raidlhaus, der Petzihof, das Schanzerhäusl – alle sind mit originalen Möbeln und detailgenauer Deko ausgestattet. Beeindruckend dabei, wie nachhaltig frühere Generationen gelebt haben. Alles wurde verwertet und wiederverwendet. Upcycling vom Feinsten zeigt ein Arbeitshemd, das immer wieder angestückelt und liebevoll geflickt wurde.
Die Geschichte der Bewohner*innen wird auf informativen Tafeln erzählt. Wer alles noch genauer erfahren will, kann eine Führung buchen. Auch für Kinder ist einiges geboten: vom Indoorspielplatz bei schlechtem Wetter bis hin zu verschiedenen Kursen und Workshops. „Von der Kuh zur Butter“, „Vom Korn zum Brot“ oder Geocoaching werden angeboten, so wird altes Handwerk wieder lebendig.
Das „Museum für das ländliche Siedlungswesen des Bayerischen Waldes“ bietet also jede Menge Information und Spaß für die ganze Familie. Wanderwege führen vor den Gebäuden tief in den Böhmerwald. Und das museumspädagogische Programm richtet sich nach den Zielen der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Mehr zu den Öffnungszeiten, dem Programm und dem kompletten Angebot unter www.freilichtmuseum.de/museum-finsterau/museum-finsterau
Ähnliche Beiträge
Kunst, Kultur, Kulinarik – Kallmünz
„Perle des Naabtals“ nannte der Maler Charles Johann Palmié (1863-1911) Kallmünz, als er den Ort 1901 entdeckte und die dortige Künstlerkolonie begründete. Von einem Felsen aus betrachtete und malte er den oberpfälzischen Markt am Fuße mächtiger Kalkfelsen, wo die...
Fischverliebt und 6 Insidertipps für München
Mit München geht es mir ähnlich wie mit Nürnberg früher: meine Freundin in Neuhausen besucht, Schloss Nymphenburg, ansonsten rauf und runter die Kaufinger Straße zum Shoppen, das war’s. Seit ich Katrin in Slowenien 2023 kennengelernt habe, hat sich das geändert. Vor...
Kunst und Kultur in Český Krumlov – ein Sommermärchen
Anfang Mai durfte ich ja schon einmal in das südböhmische Städtchen reisen, nun bin ich mit meinen Reisegefährtinnen Sigi und Katrin zum Kultursommer zurückgekehrt. Český Krumlov ist auch in der warmen Jahreszeit eine Reise wert, wir können es nur empfehlen. Das Gute...
Schlemmen und genießen in Nürnberg: 6 Tipps
Unter dem Motto „Dining Affairs“ stellt tourismus.nuernberg.de die Genussvielfalt der Frankenmetropole vor. Und ich durfte einen ganzen Tag und eine Nacht dabei sein. Nürnberg hat nämlich nicht nur Bratwurst und Lebkuchen zu bieten, sondern hat für seine Größe eine...
Das Hotel Schwarzer Adler und Tipps für Innsbruck
Wenn Mauern sprechen könnten… Die des Schwarzen Adlers in Innsbruck sind zum Teil 500 Jahre alt, und ihre Geschichten weiß Hotelchefin Sonja Ultsch zu erzählen. Wo heute gefrühstückt wird, verbrachte ein verfolgtes adeliges Liebespaar ein paar Monate Romeo und Julia...
Perle Südböhmens: Český Krumlov
Das kleine Städtchen an der Grenze zu Österreich ist ein historisches Kleinod mit pittoresken Gassen, der zweitgrößten Burg Tschechiens und ist eingebettet in die Schleifen der Moldau. „Krumme Biegungen“ macht der Fluss, daher also der Name „Krumau“. Tourismus spielt...
0 Kommentare