Sonntags-Kolumne: Erdung im Wald

Ja, ich bin wirklich viel unterwegs – auf Pressereisen. Ich und war und bin in vielen schönen Hotels zu Gast, aber dort bin ich auch zum Arbeiten und nicht zum Urlaub machen. Vor allem danach geht es ans Artikel schreiben, Bilder sortieren und und und. Ich will nicht klagen, aber hauptberuflich sitze ich dann auch noch tagelang viele Stunden am PC, morgens schon eine Stunde am Handy wegen Instagram.



Der wunderschöne Fichtelsee im gleichnamigen Gebirge im Norden von Franken
Während Corona, als Auslandsreisen ausfielen und wir allesamt ein bisschen eingesperrt waren, entdeckte ich das Wandern wieder richtig für mich. Dazu muss man erklären, dass ich in Regensburg lebe, in Schwandorf aufgewachsen bin und von meiner Familie als Kind zum Wandern in Bodenmais verdonnert wurde. Rauf auf den Arber und die Rißlochfälle wieder runter. Ich wäre damals gerne lieber vor dem Fernseher sitzen geblieben. Einmal stieg ich beim Wandern in eine tiefe Lehmpfütze und musste mit nassen Socken weitermarschieren. Unvergesslich…
Kurz und gut: ich habe es gehasst.



Im Fichtelgebirge. Bild 3: der Goethe-Felsen
Seit ein paar Jahren gibt es nun nichts Besseres für mich, als allein im Wald unterwegs zu sein. Die Stille, die nur durch Vogelschreie, das Plätschern eines Bachs, das Glucksen meiner Wasserflasche und meine gleichmäßigen Schritte unterbrochen wird, tut mir unheimlich gut.
Wie neulich am Wilden Kaiser – beim Wandern kann ich abschalten, das Gedankenkarussell stoppt, indem ich mich auf das Riechen, das Sehen und Hören konzentriere. Wind, Sonne und Regen, schwitzen, tief atmen – alles gehört dazu. Und am besten sind Aufstiege, dann bin ich mit der körperlichen Anstrengung beschäftigt, mein Hirn kommt nicht zum Denken. Das tut mal so richtig gut. Wenn man dann von oben ins Tal schaut auf den zurückgelegten Weg. Besser geht’s nicht.
Und wie sagte Sissi in einem ihrer Filme mit Romy Schneider schon, besser gesagt hat ihr das der Pappili geraten:
„Wenn du einmal im Leben Kummer haben solltest, dann geh wie jetzt mit offenen Augen durch den Wald – in jedem Baum und in jeder Blume wird dir die Allmacht Gottes Trost und Kraft spenden!“



Im schönen Kallmünz in der Oberpfalz
Eine natürliche Art von Achtsamkeit, das aktive Erleben der Jahreszeiten, das alles verschafft mir ein Gefühl von Freiheit und Schwerelosigkeit. Umgekehrt erdet es mich wir bereits erwähnt – auch auf einem Berggipfel. Der Affe in meinem Kopf, der ständig weiter in die Zukunft denkt oder sich ständig Sorgen wegen irgendetwas macht, kommt zur Ruhe.
Gut fürs Immunsystem ist das viele Grün auch noch. Das wissen vor allem die japanischen Waldbader schon lange. Im Gegensatz zu Oberbayern und Tirol sind die Gipfel und Wege im Bayerischen Wald – mal abgesehen vom beliebten Arber oder Osser – meist wenig besucht. Nachteil sind die oft schlecht betriebenen oder gar geschlossenen Hütten. Wie letztens am Großen Rachel, als ich bei Hitze zu wenig Wasser und genau ein belegtes Brot dabei hatte…



Am Wilden Kaiser
Aber irgendwas ist ja immer.
Tatsache ist, dass ich mich jetzt auf den Herbst freue, denn dann ist das Gehen in der Natur besonders schön. Ob ich so allein unterwegs Angst habe? Nein, auch wenn ich zugeben muss, dass ich letztens Kothaufen gesehen habe, die ich nicht zuordnen konnte. Wölfe? Auf Nachfrage wurde mir versichert, dass sie scheu sind und eigentlich kein Problem, so lange man keine läufige Hündin mit sich führt.



Und nochmal Fichtelgebirge
Ich habe beschlossen, den Wald als meinen Happy Place ohne Angst zu besuchen, ihn wirklich zu sehen und wahrzunehmen, zu riechen, zu genießen.
Wo kommst du zur Ruhe und kannst dich erden?
Tipps für Wanderungen:
Wanderung zum Teufelstisch im Bayerischen Wald
Weitwandern an Donau und Altmühl
Wandern in Niederbayern, Grandsberg, Straubing
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Ich mag den Wald und die beruhigende Wirkung.
Liebe Grüße
Sabine
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