Minimalismus – Teil 1: Küche entrümpeln und Buchtipps
Diesen Artikel will und wollte ich eigentlich schon viele Monate, fast Jahre lang verfassen. Denn das Prinzip Minimalismus fasziniert mich mehr und mehr – je älter ich werde. Der Traum vom einfachen Leben ohne so viel Zeug – CDs, Bücher, Möbel, Krimskrams oder – Küchengeräte. Was sich in einem langen Leben eben alles so anhäuft.
Früher hab ich auch noch gesammelt: mal Blechdosen, dann Krokodile, jetzt Flusspferde… Warum?
Es geht aber auch um das Aufräumen im eigenen Kopf. Sich darüber klar zu werden, was wirklich wichtig ist im Leben. Minimalismus im außen und innen sozusagen. Angefangen haben meine Überlegungen schon vor vielen, genauer gesagt vor 20 (!), Jahren mit dem Klassiker von Karen Kingston „Fengshui – gegen das Gerümpel des Alltags“, heute übrigens immer noch lieferbar! Weiter unten findest du es mit dem neuen Cover.*
Das Herz der Wohnung – die Küche
Das Thema Minimalismus ist so weitschweifig und ist so umfangreich, dass es sicher einige Teile dieses Jahr geben wird. Immer wieder werde ich euch dazu auch neue Bücher vorstellen, die Lust auf einen cleanen, nachhaltigen Lebensstil machen. Den Anfang macht „Einfach leben, einfach kochen“ von Lina Jachmann (Knesebeck).
Homestorys, Rezepte und allerlei praktische Tipps rund um das Thema „Nachhaltiger Minimalismus für deine Küche“ bietet die Bestseller-Autorin („Einfach leben“) in ihrem neuen Buch. Über 50 einfache – meist vegane – Rezepte, Zero-Waste-Anregungen und inspirierende Küchenstorys finden sich darin.
Das Ganze ist wunderschön illustriert mit Fotos von Scarlett Werth und macht so richtig Lust darauf, die Küche zu entrümpeln.
„Das Gute steckt im Einfachen“ ist das Motto. Eine goldene Regel, die sich auf alle Bereiche des Lebens anwenden lässt. Brauchen wir wirklich den Entsafter, der einmal im Jahr benutzt wird? Oder die 27 Gewürzmischungen, die wir wegen eines Rezepts angeschafft haben? Was wäre, wenn wir ein paar Grundrezepte hätten, die wir je nach Vorrat, Saisonalität oder Anlass endlos variieren könnten, ohne täglich grübeln zu müssen, was koche ich heute…
Rezepte wie das Linsen-Gemüse-Ragout (siehe unten!) oder der Porridge werden es in Zukunft sicher in meinen Alltime Favourite Rezepte-Ordner schaffen. Oder wie wäre es, nichts mehr wegschmeißen zu müssen? Gemüserest landen allesamt in einer Zero-Waste-Brühe, die noch dazu gesund und lecker ist.
Collect moments not things
Die Geschichten Journalistinnen wie Mimi, der Yoga-Lehrerin Melina Grützner oder dem Gastronomen Florian Günzel machen Mut und Lust auf Entrümpeln und Genuss. Volle Empfehlung!
Minimalismus – der neue Leicht-Sinn (Gräfe und Unzer)
Joshua Fields Millburn und Ryan Nicodemus sind also nicht die Ersten, treiben das Prinzip Minimalismus aber auch im philosophischen und digitalen Sinn auf die Spitze. Sich von allem Alten und Überflüssigen trennen, bahnt den Weg zu einem neuen Leben. Die Dinge besitzen uns, sobald wir lernen sie loszulassen, werden wir frei. Ihre Erkenntnis: Wahres Glück und Erfüllung liegen jenseits von Karriere, Konsum und „all dem Blendwerk der Eitelkeit.“
Eine Instagram Freundin hat mir das Buch ans Herz gelegt, und es ist sicherlich interessant, wenn man sich das erste Mal damit beschäftigt.
Die Autoren haben sich mit ihrem Blog und Kursen natürlich wieder lukrative Einnahmequellen eröffnet. Ob das alles vom Aufräumen kommt, sei dahin gestellt. Das sind einfach zwei kluge Köpfe und Unternehmer. Vieles steht genauso oder sehr ähnlich in Kingstons Feng Shui Klassiker. Dennoch sicher ein wichtiger Ansatz, der vielen helfen kann. Karriere, Leidenschaft, Berufung sind hier die Stichworte. Das kommt alles, wenn wir unser ganzes Zeugs entsorgt haben, dann mal los oder?
Und wie geht es weiter?
Bei mir sind als nächstes die Klamotten dran, Kleidung und Kosmetik. Marie Kondo kommt natürlich ins Spiel. Und schaut auch mal bei Nina Goldhammer vorbei. Sie beschäftigt sich auch den ganzen Januar über mit dem Thema und hat weitere spannende Buchtipps!
Linsen-Gemüse-Ragout
Am besten in großer Menge als Vorrat zubereite! Vegan, schmeckt zu Reis, Nudeln, Couscous, Quinoa, Hirse oder Buchweizen, auch für Gemüsetürmchen zu verwenden.
Das braucht man (für 3-4 Portionen):
- 250 g Gemüse (etwa Zucchini)
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Karotte, 1 Lauch
- 1 rote Paprika
- 100 g rote Linsen
- 350 ml Tomaten-Passata
- Lorbeerblatt, Salz, Pfeffer, 1 EL Sojasauce, frische Kräuter nach Belieben
Und so geht’s:
Für das Gemüse-Linsen-Ragout wird erst einmal alles fein und klein geschnippelt: Ihr könnt alles an Gemüseresten verwenden, was der Kühlschrank her gibt. Knoblauch, Karotte, Lauch und Paprika bringen den Geschmack. Alles wird in einer großen Pfanne mit dickem Boden in Öl scharf angebraten.
Die roten Linsen dazu geben und kurz mit andünsten, dann die Tomaten-Passata und das Lorbeerblatt dazu und bei geschlossenem Deckel bei schwacher Hitze 10 bis 15 Minuten köcheln lassen, bis die Linsen weich sind. Eventuell noch etwas Wasser dazu gießen und öfters umrühren. Mit den Gewürzen und der Sojasauce abschmecken und mit den klein geschnittenen Kräutern bestreuen. Das Gemüse-Linsen-Ragout ist eine Art vegane Bolognese und ein echter Allrounder, es schmeckt zum Beispiel auch gut zu Couscous oder Reis.
Weitere leckere Gemüse-Rezepte in einem alphabetischen Register findest du hier.
Ursulas Kochbuch “Vegetarische Schmankerl für 5 Jahreszeiten” kannst du hier bestellen.
* Die Cover enthalten sogenannte Affiliate Links, das heißt wenn du darüber bestellst, kostet dich das keinen Cent mehr, wir bekommen ein paar zum Erhalt dieses Magazins, danke!
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