Ein Buch: Femmetastic! – legendäre Frauen und ihre Lieblingsgerichte

Was für ein schönes Buch-Konzept, das sich die Fotografin Marianne Pfeffer Gjengedal und die Foodstylistin Klaudia Iga Pérès ausgedacht haben. Denn die Werke großer Künstlerinnen wie Astrid Lindgren oder Frida Kahlo, ihre Bücher, ihre Filme, ihre Kleider und Selbstinszenierungen, sind ja bekannt und erforscht bis in jede Einzelheit. Aber was verraten ihre Vorlieben bei Tisch über sie? Was hatten sie für Lieblingsgerichte?
Copyright alle Bilder: Marianne Pfeffer Gjengedal und Klaudia Iga Pérès

Was haben wohl MM oder Frida gegessen?
Gemeinsam näherten sich die beiden Autorinnen in diesem opulenten Bildband, erschienen im Münchner Sieveking Verlag, berühmten Frauen über deren Lieblingsspeisen an. Pfeffer Gjengedal und Pérès kochten sie nach, inszenierten die Gerichte stilsicher und mit viel Liebe zum Detail und verwandelten sich schließlich selbst in ihre Idole. So entstanden 15 raffinierte und sinnliche Porträts beeindruckender Frauen, die zugleich Lust auf viele außergewöhnliche Rezepte machen.
Eine Hommage an Frauen wie Jane Austen, Astrid Lindgren, Coco Chanel, Frida Kahlo, Marilyn Monroe, Sophia Loren, Björk und ihre Lieblingsrezepte
Claudia und Marianne kommen beide aus der Werbebranche und lernten sich vor fünf Jahren kennen und schätzen. In ihrer Freizeit widmeten sie sich diesem Herzensprojekt „Femmetastic!“. Alles begann mit der Malerin Frida Kahlo, „einer Künstlerin, die wir beide seit Langem bewunderten. Ihr Leiden, das sie in ihrer Kunst zum Ausdruck brachte, gepaart mit ihrem Mut und ihrer Lebenskraft, hat uns beide berührt. Über das, was sie aß, wollten wir ihrem Leben und ihrem Alltag etwas näher kommen,“ so Marianne.

Von Marie Antoinette bis Björk
Im Buch macht aber nicht Frida Kahlo den Anfang, sondern Marie Antoinette („Französische Königin und Verkörperung des üppigen Rokokostils. Geliebt, gehasst und vielleicht missverstanden“), auf die die im gleichen Jahr geborene Jane Austen folgt. Die berühmten Frauen werden also in lebenszeitlicher Reihenfolge präsentiert. Jede wird erst mit einem nachgestellten Foto, einem biografischen Text und schließlich mit Rezepten und den zugehörigen Bildern vorgestellt.


Torten, Käse, Hummer und Muscheln
Was das Buch so kostbar macht ist, dass auch die Rezepte ins Heute „übersetzt“ wurden. Die Autorinnen geben zudem tolle Koch- und Backtipps, die leicht nachzuvollziehen sind. Man kann also nicht nur lesen, schmökern und die wundervollen Fotos betrachten. Auch als echtes Kochbuch kann man „Femmetastic“ benutzen.
Aber was essen sie denn nun?
Marie Antoinnette ist vorwiegend ein Schleckermaul, bei Jane Austen gibt es unter anderem Rosenkohl mit Mandeln und Speck. Bei der norwegischen Malerin und Femme Fatale Oda Krogh gibt es natürlich Absinth, Glühwein und gefüllte Datteln. Astrid Lindgren backt Pfannkuchen, hier findet man außerdem ein Rezept für die berühmten Köttbullar und für Blaubeersuppe.


Frida Kahlo setzt Rosinenlikör an, bäckt mexikanische Kekse und Zimtgebäck. Bei Marilyn gibt es Knuspermüsli und Omelett im Brot und bei Sophia Loren selbstverständlich Spaghetti mit Fleischbällchen und Pizza. Außerdem noch mit dabei: Julia Child, Coco Chanel, Sigrid Undset, Anna Pawlowna Pawlowa, Pamela Lyndon Travers und Liza Dalby. Für die, die weiterlesen wollen, gibt es eine Literaturliste am Ende. Ein Rezeptregister fehlt auch nicht.
Man kann ja nie früh genug an Weihnachtsgeschenke denken oder?
Marianne Pfeffer Gjengedal, Klaudia Iga Pérès: Femmetastic! Legendäre Frauen und ihre Lieblingsgerichte, Sieveking Verlag, München 2019, 320 Seiten, 167 Abbildungen, 39,- €
(Ein Rezensionexemplar und die Fotos wurden vom Verlag zur Verfügung gestellt. Die Abbildung unten ist ein Affiliatelink.)
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