Lena kocht: Luft und Erde in Orange

01. Februar 2023 | immer.lecker

Die Kombination aus dem erdigen Wurzelgemüse mit dem cremigen, leicht fruchtig-pikantem Kürbis-Püree und dem kräftig würzigen, leicht säuerlichen Balsamico-Sud ist eine Geschmacksexplosion. Durch die verschiedenen Einzelschritte bekommt jede Komponente für sich eine unterschiedliche Würzung und sorgt für eine überraschende Vielfalt im Mund. Abgerundet wird das Ganze von dem nussigen Aroma der Pinienkerne. Denkbar wäre auch eine Art schnelles Pesto aus dem Möhrengrün und den Pinienkernen. Kaum zu glauben, dass es sich hierbei „nur“ um Kartoffeln und Gemüse handelt.

Exkurs zum Möhrengrün

Es punktet mit einem mild-würzigen, an Petersilie erinnernden Aroma – und wertvollen Vitalstoffen. Das Möhrenkraut besitzt viele Bitterstoffe und Ballaststoffe, die die Verdauung in Schwung bringen. Außerdem enthält es mehr Kalzium als die Rübe selbst.

Exkurs: Die ayurvedische Küche

„Ayur“ bedeutet Leben, „veda“ das Wissen, die Wissenschaft. Somit kann man Ayurveda als „die Wissenschaft vom Leben“ übersetzen. Der Hauptbestandteil ist frisches, saisonales Gemüse, sowie proteinreiche Ergänzungen, Kohlenhydrate und gesunde Fette. Abgerundet wird alles geschmacklich mit passenden Wildkräutern und Gewürzen.

In der ayurvedischen Ernährung kennt man sechs verschiedene Rasas (Geschmacksrichtungen):

Süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb. Diese sollen in jedem Essen zu gleichen Teilen enthalten sein, damit der Körper im Gleichgewicht bleibt.

Orange und Kürbis trifft Karotte & anderes Wurzelgemüse

Und das braucht man (für 4 Personen als Hauptgericht):

Zubereitungszeit: 60 Minuten

Schwierigkeitsgrad: einfach, aber viele Komponenten

Kartoffeln und Gemüse:

  • 600 g festkochende Kartoffeln (z.B. „Drillinge“)
  • 1 Bund Möhren mit Möhrengrün
  • 10 Buschbohnen
  • 2 Knollen Rote Bete
  • 5 kleine rote Zwiebeln
  • 1 Fenchel-Knolle
  • 2 EL Olivenöl
  • Meersalz
  • Kurkuma
  • Zimt

Kürbispüree

  • 1/2 Hokkaido Kürbis
  • 1 EL Creme Vega
  • 6 cl Orangensaft
  • Orangenzeste von unbehandelter Orange
  • 1 Knoblauchzehe
  • getrocknete Chili
  • Tellicherry Pfeffer
  • Muskat
  • Ingwer

Sauce & Topping:

  • 60 g Pinienkerne
  • 100 g getrocknete Cranberrys
  • 6 EL Sojasauce
  • 4 EL Balsamico-Essenz
  • 3 EL Balsamico-Essig
  • 1 EL Pflanzenbutter
  • Ahornsirup

Und so geht’s:

  • Kartoffeln putzen und je nach Belieben als Pellkartoffeln verwenden oder schälen. In einen Topf legen und mit kaltem Wasser auffüllen, etwas Salz dazu geben. Das Wasser zum Kochen bringen. Je nach Größe die Kartoffeln 20-30 Minuten bei mittlerer Hitze kochen lassen.
  • Den Hokkaido-Kürbis mitsamt der Schale in große Würfel zerteilen, die Kerne entfernen und ca. 10 Minuten mit den Kartoffeln im Topf köcheln lassen.
  • Das restliche Gemüse waschen. Bei den Zwiebeln nur die äußere Schale entfernen und mitsamt Wurzelstrunk vierteln. Die Rote Bete ungeschält ebenfalls vierteln.
  • Die Möhren schälen, je nach Breite einmal halbieren. Den Fenchel in Scheiben schneiden. Das Gemüse auf dem Backblech verteilen, mit Meersalz bestreuen und mit Olivenöl beträufeln.
  • Den Ofen anstellen: 200 Grad (Umluft 180 Grad), das Gemüse bis auf die Zwiebeln ca. 30 Minuten backen.
  • Den Topf abschütten, dabei eine Tasse von dem Kochwasser abfangen. Kürbis und Kartoffel separieren, auskühlen lassen.
  • Die Orange unter heißem Wasser gut waschen. Dann mit einer Reibe oder einem Zesten- Schaber einige Hobel von der Schale auslösen. Kürbis, Orangensaft, Orangenzeste, Creme Vega und Gewürze in den Mixer geben oder mit dem Zauberstab zerkleinern, bis sich alle Zutaten zu einem cremigen Püree verbunden haben. Das Püree in einen kleinen Topf geben, beiseitestellen.
  • Die Pinienkerne ohne Fett kurz in der Pfanne anrösten, bis sie eine leicht braune Färbung bekommen und ihr angenehm nussiges Aroma entfalten. Achtung: die Pfanne immer wieder schwenken, damit die Kerne nicht anbrennen. Die Kerne in eine kleine Schüssel geben und beiseitestellen.
  • Die geviertelten roten Zwiebeln in der Pfanne mit etwas Pflanzenbutter und Ahornsirup karamellisieren. Im Ofen warmhalten.
  • Die Rote Bete vom Blech in der Pfanne kurz anbraten und mit Kurkuma und etwas Zimt bestreuen. Im Ofen warmhalten.
  • Die Kartoffeln in Scheiben schneiden und in der bereits heißen Pfanne mit etwas Pflanzenbutter knusprig anbraten. Ebenfalls im Backofen warmhalten. 
  • In die Pfanne jetzt die Sojasauce, Balsamico-Essenz und den Balsamico-Essig geben. Die Möhren direkt vom Blech in den Sud geben und kurz kräftig aufkochen lassen, dann wieder herausnehmen.
  • Die getrockneten Cranberrys in den restlichen Balsamico-Sud geben, eine Flocke Pflanzenbutter dazu und alles zu einer kräftig dunklen Sauce auf mittlerer Hitze einreduzieren lassen.
  • Das Kürbis-Püree im Topf nochmal kurz erhitzen und in der Tellermitte anrichten. Drum herum wird das Ofengemüse und die Bratkartoffeln drapiert. Die Balsamico-Möhrchen werden in der Mitte direkt auf dem Püree platzieren und mit dem Balsamico-Sud beträufelt.
  • Zum Schluss werden die gerösteten Pinienkerne darüber gestreut und der Teller mit dem Möhrengrün garniert.  

Weitere leckere Gemüse-Rezepte in einem alphabetischen Register findest du hier.

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Lena Dieterle

Lena Dieterle bloggt und schreibt unter lenaliteratur.de. Sie ist eine hochsensible Scannerin und liebt die pflanzenbasierte Ernährung. Mit ihrer Hündin lebt sie nahe Aschaffenburg. Einmal im Monat entwickelt sie ein regionales saisonales Rezept für uns.

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