Wandern im Hirschwald – zwei Touren
Obwohl ich in Schwandorf aufgewachsen bin, also ganz nah am Naturpark Hirschwald, war ich als Kind so gut wie nie dort. Kein Wunder, denn die waldreiche Gegend zwischen Schmidmühlen im Süden, Amberg im Norden und Kastl im Westen ist erst seit 2006 als 17. bayerischer Naturpark anerkannt. Er umfasst eine Fläche von etwa 278 km² und ist als Forst heute eine große zusammenhängende Waldfläche.
Der Ort Hirschwald ist aus der Ortschaft Gumpenhof entstanden. Kurfürst Friedrich II. kaufte den Grundbesitz und wandelte den Ort ab Mitte 1513 zum Jagdschloss um. Jetzt gibt es endlich einen guten Wanderführer aus dem Haus Battenberg Gietl – sogar mit GPS-Daten, die man sich herunterladen kann vor den Wanderungen. (Rezensionsexemplar)
Verfasst hat ihn Hubert Zaremba, der seit 2007 als Tourismusreferent für den Landkreis Amberg-Sulzbach arbeitet und den Hirschwald wie seine Westentasche kennt. Zwei Touren haben wie ausprobiert.
Durch das Mühtal nach Waldhaus (Tour 2)
Am Karfreitag waren wir hier gut zweieinhalb Stunden unterwegs und sind gerade mal vier Menschen und ein paar Radlern begegnet. Stille, Ruhe und viel Natur erwarten einen hier. Gestört nur teilweise durch ein Stück Autobahn.
Los geht’s im kleinen Ort Theuern direkt an der Autobahnabfahrt. Parken kann man mitten im Ort beim Feuerwehrhaus und gegenüber des Schlosses, das unser erster Fotospot wurde. Die Tour ist übrigens durchgehend mit K1 markiert, anfangs sehr gut. Am Ende haben wir nur noch selten Hinweise gefunden.
Das Hammerschloss ist ein spätbarocker Bau und beherbergt Veranstaltungssäle und das Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern. Vor der Vilsbrücke biegt man von der Portnerstraße links in die Castnerstraße. Ein Durchlass in einem Zaun führt zu dem Vilsauen, wo weitere Bergbau-Exponate aufgestellt sind. Vor der Mühle geht es links in den Wald auf einen Forstweg durch das Mühltal.
Am nördlichsten Punkt, dem Fuchshübel, geht es nach links und bergauf, ein Stück die Straße entlang bis zum Waldhaus.
Das Ausflugslokal bietet ein Schwarzwildgehege, Spielplatz und einen Biergarten (nur am Wochenende und an Feiertagen geöffnet).
Danach geht es zurück durch schöne Wälder nach Theuern. Die Wanderung hat einige kleine Steigungen, wird als mittelschwer eingestuft.
Durch das Vilstal bei Schmidmühlen (Tour 3)
Der beschriebene Parkplatz befindet sich am Ortseingang gegenüber vom Netto und neben dem Gießkannenbaum. Das ist ein kleiner Kritikpunkt, dass die Startpunkte nicht mit Naviangaben versehen wurden. Aber dafür gibt es wahrscheinlich die GPS-Daten, die ich mir mal hätte herunterladen sollen, denn im letzten Drittel habe ich mich verirrt und landete auf dem Wanderweg Nr. 17, der am Ende lang durch ein Wohngebiet führt.
Schmidmühlen ist übrigens ein sehr hübscher Ort, den man vor oder nach der Wanderung unbedingt noch erkunden sollte. Das Obere Schloss zum Beispiel oder den alten Kern. Markiert ist der Weg ab dem Parkplatz mit dem blauen Schrägkreuz des Vilstalwanderwegs (sobald man den Parkplatz nach rechts verlässt).
Auf Höhe der Kirche geht es nach links und gleich an der Gabelung rechts. Die Lauterach wird überquert, ein Fußweg beginnt, der durch die Flutmulde führt. Kurz geht es in die asphaltierte Zieglerstraße nach links. Bald erreichen wir die Hammerkapelle. Gerade blühen die Schlehen, eine wahre Pracht. Rechterhand verläuft der Truppenübungsplatz Hohenfels. Natur pur. Ein großer Fuchs hat unseren Weg gekreuzt.
Dem asphaltierten Wander- und Radweg folgen wir bis dem 1000 Jahre alten Dorf Emhof. Dort geht es nach dem Spielplatz links über die Vilsbrücke, über die Straße und nach dem Biergarten rechts hoch in den Wald. Hinter der Bank geht es nach links. Bald treffen wir auf den Jurasteig, dem wir nun folgen. Beschilderung Wanderweg 20 gilt auch. Ein wunderschöner Mischwald und Jurafelsen erwarten einen hier auf dem Weg zurück nach Schmidmühlen.
Weitere Wandertouren findest du zum Beispiel hier oder hier.
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