Den Bayerwald erleben im Freiluftmuseum Finsterau

19. September 2021 | immer.unterwegs

Das Museum an der frischen Luft haben wir während unsere Aufenthaltes im Waidlerland besucht und entdeckt. Den Bericht dazu findet Ihr hier. Von Mauth aus geht es weiter auf einer etwa zehnminütigen Fahrt in den Nachbarort Finsterau nahe der tschechischen Grenze. Man kann es das ganze Jahr über besuchen, nur die Öffnungszeiten variieren je nach Jahreszeit.

Vom Ticketoffice aus und einem kleinen Shop mit Körben und Töpferware gelangt man zuerst in einen großen Raum mit landwirtschaftliche Nutzfahrzeugen älteren Semesters und einer kleinen Fotoausstellung des Taubstummenpädagogen und Künstlers Bruno Mooser.

Das Salettl

Dann geht es ins Freie: kulinarisch verwöhnt wird man in der „Ehrn“, dort werden bodenständige bayerisch-böhmische Speisen aus regionalen Produkten in einer alten Wirtsstube aufgetischt. Gleich daneben steht das Salettl von Passau-Mariahilf, ein wunderschönes Gebäude, das wie alle anderen hierher transportiert wurde. Das ehemalige Vergnügungs- und Tanzlokal war erst zu einer Autopolsterei und Lackierwerkstatt umfunktioniert, zuletzt als Brennholzschupfen benutzt worden.

Höfe und Häuser

Weiter auf der unterhaltsamen Wanderung durch das Museumsdorf gelangt man zu zahlreichen Beispielen von Bauernhöfen verschiedener Größe und Funktionalität – Plumpsklo, Bauerngarten und Brotbackofen inklusive. Das Raidlhaus, der Petzihof, das Schanzerhäusl – alle sind mit originalen Möbeln und detailgenauer Deko ausgestattet. Beeindruckend dabei, wie nachhaltig frühere Generationen gelebt haben. Alles wurde verwertet und wiederverwendet. Upcycling vom Feinsten zeigt ein Arbeitshemd, das immer wieder angestückelt und liebevoll geflickt wurde.

Die Geschichte der Bewohner*innen wird auf informativen Tafeln erzählt. Wer alles noch genauer erfahren will, kann eine Führung buchen. Auch für Kinder ist einiges geboten: vom Indoorspielplatz bei schlechtem Wetter bis hin zu verschiedenen Kursen und Workshops. „Von der Kuh zur Butter“, „Vom Korn zum Brot“ oder Geocoaching werden angeboten, so wird altes Handwerk wieder lebendig.

Das „Museum für das ländliche Siedlungswesen des Bayerischen Waldes“ bietet also jede Menge Information und Spaß für die ganze Familie. Wanderwege führen vor den Gebäuden tief in den Böhmerwald. Und das museumspädagogische Programm richtet sich nach den Zielen der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Mehr zu den Öffnungszeiten, dem Programm und dem kompletten Angebot unter www.freilichtmuseum.de/museum-finsterau/museum-finsterau

Ursula Gaisa

1968 in Schwandorf geboren. Studium Anglistik und Germanistik. Seit 1994 beim ConBrio Verlag. Journalistin, Buchautorin und Herausgeberin von immerschick.de

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