Sonntags-Kolumne: Tod und Tanten

Einmal im Monat, immer am ersten Sonntag, wird es ab sofort eine Kolumne geben: ohne Werbung, ohne PR-Produkte, einfach über Sachen oder Ereignisse, die mich bewegen. Der Titel der Ersten und Heutigen ist natürlich makaber, aber ich lese gerade den neuen Irving, und da geht es passenderweise auch um tote Tanten.
Tante Greta, Ossi, Franz und Franz
Meine Tante Greta ist vor kurzem im Alter von 93 Jahren friedlich in einem Seniorenheim entschlafen. Wenn sie die Jahre vorher mit meiner Mutter telefoniert hat, betonte sie immer: „Gsundheit ist das Wichtigste…“. Das Essen hat ihr geschmeckt. Sie war das zweitälteste Kind meiner Oma, die auch Margarete hieß und vor gut 19 Jahren im Alter von 94 Jahren verstarb. Ihr jüngerer Bruder, mein Papa, starb mit 68 – vor 18 Jahren. Die Frauen werden also älter. Onkel Franz, benannt nach Opa Franz, starb auch jünger. Der Jüngste wurde keine 30 – aber das ist eine andere Geschichte…

Ich habe kein Bild von Tante Greta gefunden leider, aber oben rechts ist Oriana und unten links meine geliebte Oma Greta, die auch auf dem Titel links mit Hut sitzt. Ich in der Mitte, rechts meine ledige abenteuerlustige Großtante Fini, eine weiter Geschichte…
Tante Greta war mit einem Bierwagenfahrer verheiratet, bekam mit ihm zwei Töchter, eine davon wurde nach einem Schiff benannt – wie die Mutter von Adam in John Irvings neuestem Roman „Die letzte Seilbahn“. Das Schiff in dem Kinofilm, den Ossi und Greta zusammen gesehen haben hieß aber nicht Rachel, sondern Oriana. Bis heute ein sensationeller Name im eher konservativen oberpfälzischen Städtchen.
Führerschein mit 60
Onkel Ossi, eigentlich Oswald, bekam in seinen 60ern einen Gehirntumor, der zwar operabel war, von dem er aber eine starke Behinderung zurück behielt. Er konnte auch nicht mehr Auto fahren, also machte Tante Greta mit über 60 ihren Führerschein. Sie brauchte sehr viele Fahrstunden – über 100, aber sie schaffte es. Danach chauffierte sie Onkel Ossi und ihre Enkelkinder in einem alten gelben Mercedes Benz durch die Gegend. Sie war eine große stattliche Frau, ihre Haare waren immer streng in kurzen Löckchen onduliert, sie trug immer pinken Lippenstift, und in ihrer Wohnung konnte man vom Boden essen. So war das.
Von ihrer Beerdigung habe ich zu spät erfahren. Meine Mama war in Italien, meine Cousine Oriana hat mich anscheinend nicht gegoogelt, und meine älteste Schulfreundin, mit der ich verkracht bin, hat ihr auch nicht meine Handynummer gegeben. So sage ich auf diesem Wege: Good bye!
Sie ruhe in Frieden! Der neue Irving („Der letzte Sessellift“) hat übrigens über 1.000 Seiten, aber ich bin gepackt. Ich werde berichten. Gute neue Woche, schönen Juni!
Ursula
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Herzlichen Beileid! Es wird aber tatsächlich bestätigt, dass Frauen länger leben als Männer. Das wichtigste, ein gutes und langes Leben. Liebe Grüße!
Dankeschön, liebe Mira. Ich wünsche dir einen angenehmen Sonntag. Herzlichen Gruß Ursula
Mein Beileid liebe Ursula. So traurig es auch immer ist einen Menschen zu verlieren, die Geschichten und Erinnerungen bleiben einem. Und ich finde es toll, dass dich die Geschichte von Tante Greta zur ersten Ausgabe deiner neuen Kolumne inspiriert hat. Ich freue mich auf die nächste.
Ganz liebe Grüße
Sigi
Liebe Sigi, sie hatte ein langes Leben… Alles gut. Aber danke. Und das motiviert mich! Herzlichen Gruß Ursula