Sonntags-Kolumne: Musik, Musik, Musik, Musik!

Kennt Ihr das Lied „Maschin“ der österreichischen Band Bilderbuch? Boahh, das höre ich gerade jeden Morgen im Auto, das hat so eine Power und Wucht. (Playlist weiter unten!) Und am besten gleich dreimal hintereinander – und richtig laut.
Musik spielt hier auf immerschick.de und meinen Social-Media Kanälen eine etwas untergeordnete Rolle bisher. Was vielleicht daran liegen mag, dass es in meinem Hauptberuf NUR darum geht. Während meines Germanistik-Studiums konnte ich in meiner Freizeit plötzlich auch keine Bücher mehr zum Vergnügen lesen. Aber das soll sich jetzt ändern.
(Die wunderschönen Fotos stammen alle von Angela Bornschlegl.)
Vielleicht ist mir auch die Lust vergangen, seitdem man auf Instagram „meine“ Lieblingsmusik nicht mehr verwenden darf für Videos, beziehungsweise Reels. Was ich als Musikjournalismus-Profi natürlich auch wieder sehr verständlich finde. Die Komponistinnen und Komponisten müssen für ihre Arbeit bezahlt werden. Eh kloar. Schade ist es trotzdem. Die GEMA-freien Werke sind oftmals einfach schnell produziertes Gedudel oder Wellnessgesäusel.



Dabei kann Musik so vieles:
- Musik rettet mich bei stupiden, immer wiederkehrenden Arbeiten vor der Langeweile.
- Sie baut mich auf, wenn ich traurig oder verärgert bin.
- Sie baut Brücken in die Vergangenheit und macht mir Mut.
Sie kann mich aber auch zum Weinen bringen, wie vor ein paar Jahren beim Wandelkonzert in der Musikakademie Schloss Weikersheim, als ein Chor von mu:v-Teilnehmer*innen das Lied „And So It Goes“ von Billy Joel zum besten gab. Es hat mich so zu Tränen gerührt, dass ich vor Schluchzen fast nicht mehr leiser sein konnte. (Tut es übrigens jedes Mal!!) Meine damalige Chefin sah mich erstaunt an und wusste gar nicht, was los war. So geht es mir auch manchmal mit „American Pie“. Und schon in meiner Kindheit, als ich das erste Mal „La Montanara“ von einem Männerchor gehört habe. Mein Opa war in einem und nahm mich zu den Ausflügen des Sängerbunds mit.
Warum? Ich weiß es nicht.
Diese Songs berühren meine Seele. Etwas schmalzig ausgedrückt, aber so ist es.



Und mu:v ist die Jugendorganisation der Jeunesses Musicales Deutschland und setzt sich zusammen aus „Musik verbindet“. Das tut sie, auch wenn man den Text nicht versteht, Musik verbindet die Menschen über Grenzen und Kontinente hinweg und manchmal zeigt sie, dass wir klein sind, es aber etwas mehr geben muss, als zwischen Himmel und Erde Platz hat.
Musik tröstet.
Welche Musik macht prominente Musikerinnen und Musiker stark? Das fragen wir jeden Monat in der neuen musikzeitung. Die Antworten sind so individuell wie überraschend – oder auch nicht 😉
„Sich musikalisch auf völlig Neues und Unerwartetes einzulassen, wie aktuell im Rahmen einer neuen Produktion zusammen mit meinem Bruder, dem Jazz-Pianisten Cornelius Claudio Kreusch und dem genialen Neutöner und Improvisatoren Fred Frith, das macht mich stark.“ Johannes Tonio Kreusch
„Fast alles von Blink 182, Dean Martin, Bill Evans und Paul Simon.“ Gerwin Eisenhauer
„Das Vorspiel zum 3. Akt Siegfried, Richard Wagner (aus dem Pop-Bereich „Lose Yourself“ von Eminem).“ Anna Prohaska
„Improvisation.“ Lorenz Kellhuber



Platte oder virtuell?
Natürlich streame ich. Genau drei CDs habe ich aus meiner früher sehr umfangreichen Sammlung behalten: das ist die erste Buena-Vista-Social Club, eine von Meret Becker und eine von Hans-Eckart Wenzel, entdeckt 1987 in Prag, erst viel später wieder gefunden. Lässt wahrscheinlich auch tief blicken…
Auch manche Lieder habe ich auf die kurioseste Weise entdeckt, denn bei mir zu Hause gab es nur Platten von James Last, Blaskapellen und etwas Klassik. „I will survive“ hörte ich das erste Mal, als mein WG-Nachbar beim Staubsaugen das Lied auf Lautstärke 9 hört. Ich klopfte an und fragte, was das ist. Die Beatles entdeckten wir anhand der Plattensammlung der Eltern eines Mitschülers. Unvergesslich Van Morrison an einem nebligen Tag im englischen Lake District…
Angefangen Klavier zu spielen habe ich übrigens, als ich Andrea Jürgens im Großen Preis spielen sah. Aber das ist eine andere Geschichte…



Gerade schneit es vor dem Bürofenster, es ist ein echt anstrengender Tag, kalt, grau und nervig. Aber jetzt tönt im Kopfhörer „At Last“, gesungen von Aretha Franklin aus meine Play-List „Alt, aber gut“, und plötzlich geht die Sonne auf. Und mir fällt eine Umdichtung aus meine Musikkabarett-Zeit ein:
„Am End liegst a bloß in am Sarg drin,
obs’t Mann bist oder Männerin,
am End stirbst sowieso…“
Und hier ist einer meine Playlists von mir zum Nachhören:
Eure Ursula
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Da schluchze ich aber auch. Beim Billy Joel. Komischerweise besonders bei a capella Versionen. Ist aber auch ein geniales Stück.
Ah, wenigstens bin ich nicht allein. Meinte damals schon, dass ich nicht ganz knusper bin. Danke fürs Lesen kommen, lieber Kollege! Ursula