Hotel Jungbrunn im Tannheimer Tal

19. Dezember 2024 | immer.unterwegs

Hotels mit besonderer Familientradition und Geschichte mag ich eigentlich am liebsten. Das Jungbrunn im Tannheimer Tal in Tirol ist so ein Haus. Aber weil so viele nicht wissen, wo das Tannheimer Tal eigentlich ist. Grob gesagt fährt man ins Allgäu, Richtung Kempten und einmal kurz über die Grenze. Und schon ist man im schönen Tirol. (Presse-Aufenthalt, Titelfoto: Jungbrunn))

Es war einmal…

Angefangen hat alles mit dem Großvater Raimund Gutzeit. 1957 hatte der gelernte Wagnermeister eine Vision: Er wollte den Skitourismus in eines der schönsten Hochtäler Tirols bringen. So baute er einen Skilift und konstruierte schließlich sogar einen Ski: den Gutheinz Ski. Und der Erfolg gab ihm recht.

Schon ein paar Jahre später konnte er seine Skiwasser-Hütte, in der auch Liftkarten verkauft wurden, erweitern und ein Liftcafé errichten. Der ultramoderne Bau mit rundem Flachdach sorgte für einen Skandal. Ein Baustopp wurde erwirkt. Aber Raimund Gutheinz ließ sich nie entmutigen. Er schloss das Café eigenhändig an die Kanalisation an und erweiterte Stück für Stück.

Diese Geschichte wird übrigens in einem 2004 extra eingerichteten Lift-Museum mit Schwarz-weiß-Fotografien von Erika Groth-Schmachtenberger aus dem Tannnheimer Tal lebendig. Und was ist denn nun ein Skiwasser? Das ist eine spezielle Himbeer-Zitronen-Limonade, die es zum Durststillen auf jeder Skihütte gab und teilweise noch gibt.

Von der Skiwasser-Hütte zum Hotel

1975 eröffnete das Hotel Jungbrunn mit 110 Betten im Tannheimer Tal, bald musste man erweitern. Der sonnige Hang und eine Quelle taten ihr Übriges dazu. 1982 wurde eine Tennishalle errichtet.

Aber was hätte Opa Raimund eigentlich zu dieser ganzen Entwicklung gesagt? Oder gedacht? Das Jungbrunn-Team dazu:

„Raimund wäre aus allen Wolke gefallen und wäre mit Stolz erfüllt. Die Wertschätzung ihm gegenüber spürt man im ganzen Haus, vor allem bei genauerem Hinsehen. Nicht nur das Liftmusem wurde ihm zuliebe erbaut, sondern auch das neueste Suiten-Haus wurde nach ihm benannt, nämlich das ‚Mundese‘ Haus. Auch sein damaliges Skiwappen welches er für seine eigenst erbauten Ski entworfen hat, findet man liebevoll in Leder eingestickt und verewigt in den Sitzecken im Grill Restaurant.“

Zweite Generation

1992 übernahmen Sohn Markus Gutheinz und seine Frau Ulrike das Hotel. Der gelernte Hotelkaufmann baute die erste private Thermenanlage Tirols mit mit 444 Quadratmetern. Das Hotelhallenbad wird um ein beheiztes Solefreibecken mit Liegegalerie erweitert, was den Wellnessbereich noch attraktiver macht. Dort genießen die Gäste inzwischen ein breites Angebot pflegender Anwendungen in der Beautyfarm sowie in der Massage- & Therapieabteilung. Ulrike kommt ursprünglich aus der Modebranche, wahrscheinlich wurde das Jungbrunn deshalb immer stylischer und moderner. Einige Boutiquen im Haus zeugen auch vom guten Geschmack der Senior-Chefin.

Bild 3: mit meiner Lieblingsreisebegleitung Sigi von my-lovely-cosmos.de

„Ursprünglichkeit und Luxus, Tradition und Moderne – das Jungbrunnen wurde und wird ständig erweitert.“

Eine spektakuläre Erdsauna mit Schwimmteich und Außenbiotop kamen dazu. Das Jungbrunn mauserte sich zu einem erstklassigen Wellness- und Spa-Hotel für gehobene Ansprüche, was es immer noch, beziehungsweise nach der Renovierung im Sommer 2024 um so mehr ist.

Auch in Sachen Gastronomie tat und tut sich immer einiges. Zum Panorama-Restaurant gesellte sich ein gemütliches A-la-Carte-Restaurant „Was Guat’s vom Berg“, das heutige „Wirtshaus“, in dem die Gäste herzhafte Tiroler Küche zum Dinner verkosten können. Als nächster großer Bauabschnitt kamen im Sommer 2015 der Jungbrunn Grill und die die 3D-Bergsauna dazu.

Im Jungbrunn Grill wird das ganze Jahr gezündelt, und es werden Spezialitäten vom offenen Holzkohlegrill serviert. Das umfangreiche Angebot der Jungbrunn Verwöhnpension ist seitdem um eine Attraktion reicher, jetzt können die Gäste wählen, in welchem der drei verschiedenen Restaurants sie ihr Abendessen einnehmen möchten – im Jungbrunn Grill und im Jungbrunn Wirtshaus nur mit vorheriger Reservierung.

Dritte Generation Marcel Gutheinz

2017 übernimmt Sohn, beziehungsweise Enkel Marcel das Jungbrunn und seit dem Sommer 2019 wurde die Geschichte des Jungbrunns durch einen umfassenden Umbau in ein neues Kapitel geführt. Nach monatelanger kreativer Phase, einem Relaunch und der Entwicklung der neuen Jungbrunn-Marke ist ein inspirierender Ort für erholsame Zeiten entstanden:

Eine „Heimat auf Zeit“!

Der Haupteingang und die Rezeption erstrahlten in neuem Glanz. Der architektonische Eingang zum Hotel wurde auf ebenerdige Zugänglichkeit umgestaltet, und die Rezeption wurde erweitert. Zusammen mit der Kaminhalle und einem gemütlichen „Wohnzimmer“ wurde der Bereich großzügig und einladend neu gestaltet. So wurde die Lobby zu einem geselligen Treffpunkt.

Das Jungbrunn SPA hat eine großzügige Erweiterung um 900 m² erfahren. Die neu gestalteten Bereiche ermöglichen es jetzt, die wohltuende Landschaft in allen vier Jahreszeiten hautnah zu erleben. Hier wurden die exklusiven Angebote außerdem um die die Ayurveda-Abteilung und Thai-Massagen bereichert.

Das ist aber noch nicht alles, denn im Sommer 2020 ist mit der Fertigstellung des neuen Mundesehaus und den neu konzipierten Juniorsuiten Vilsalpsee eine neue Art des Jungbrunn Styles entstanden:

„Es sind feinsinnige und feingliedrige Wohlfühlrefugien entstanden, die alpine Raumkunst mit grenzenlosem Ausblick ins Naturschutzgebiet vereinen. Kein Gegenüber, freier Blick auf die Berge, unverbaute Wiesengründe und ein naturbelassener Bach mit Schilf umspielen das Haus.“

Wie es so war

Das Gutzeitort-Erlebnis wurde so immer mehr zur Realität, was wir nur bestätigen können. 155 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohnen im Ort in einem extra Haus. Das Jungbrunn ist eine wahre Wohlfühloase. Für Unterhaltung teilweise mit Live-Musik in der wunderschönen Bar wird auch gesorgt. Auf der Terrasse erlebten wird den „Winterzauber“ mit Band, Glühwein und Kaiserschmarrn sowie offenem Feuer. Langweilig wird einem nie.

Wir durften in einer von zehn geräumigen Landhaus-Suiten übernachten. Mit Loden, Holz und feinen Stoffen verkleidete Wände, dimmbare Beleuchtung, edle Naturhölzer und Badezimmer aus Granit markieren hier den typischen Jungbrunn-Stil. In den Schränken ist jede Menge Platz, und die Terrasse mit Blick in die Berge ist einfach wunderbar zum Relaxen.

Besonders gut gefallen hat mir außerdem der relativ neue 20-Meter-Außenpool, die 3D-Panorama-Sauna und die wunderschön gestalteten Ruheräume, einer mit Blick auf den Ort und in die Berge. Das Jungbrunn bietet täglich ein kostenloses Sport- und Relax-Programm.

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Wir probierten die 5 Tibeter in einem Raum mit Kerzenlicht und schöner Aussicht. Da kommt man wirklich zur Ruhe. Dass das Frühstück alle erdenklichen Wünsche erfüllt, muss man sicher nicht extra erwähnen. Eierspeisen werden frisch in einer Showküche zubereitet, der Kaffee an den Tisch gebracht. Zum Mittags-Snack gibt es leckere Salate und auch etwas Warmes.

Wer wandern und Ski fahren möchte, ist natürlich auch genau richtig. Ebike-Verleih gibt es ebenfalls, aber es fällt einem wirklich schwer, das Haus, beziehungsweise das weiträumige Anwesen, zu verlassen.

Purer Luxus gepaart mir alpenländischer Gemütlichkeit. Das Jungbrunn ist und bleibt ein besonderer Ort

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Hotel Jungbrunn

Oberhöfen 25

A-6675 Tannheim, Österreich

hotel@jungbrunn.atwww.jungbrunn.at

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Ursula Gaisa

1968 in Schwandorf geboren. Studium Anglistik und Germanistik. Seit 1994 beim ConBrio Verlag. Journalistin, Buchautorin und Herausgeberin von immerschick.de

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