Frauengesundheit mit Olivia: Schnupfen und Immunsystem

Jedes Jahr schniefen, rotzen, husten? Oder: Warum ein Schnupfen manchmal gar nicht so blöd ist und wie wir unser Immunsystem fit halten in der kalten Jahreszeit.
Artikel, in denen es Tipps gibt, um das Immunsystem zu stärken, die gibt es zuhauf in allen gängigen Frauenzeitschriften. Dazu mag ich gar nicht so viel schreiben, denn eigentlich wissen wir alle, dass dazu „einfach“ eine gesunde Lebensweise mit ausreichen Bewegung, frischer Luft und eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung nötig ist.
Und guter Schlaf. Und wenig Stress. Und Eisbaden, wie Ursula in einem ihrer letzten Artikel berichtet hat.


Bild 1/li.: Sieht bescheuert aus, hilft aber bei verstopfter Nase und Nebenhöhlen: 1-2 Tropfen ätherisches Eukalyptusöl auf den Scheitel geben, etwas verteilen und mit dem warmen Fön 30 Sekunden drauf blasen. Bei Bedarf öfter wiederholen. Foto: Olivia Klug, auch Titelbild, alle anderen: Ursula Gaisa
Und dass es dann doch mal passiert, dass man sich erkältet, dann ist das halt mal so. Es schwirren jahreszeitenbedingt mehr Erreger durch die Luft. Und wer möchte schon auf Sozialkontakt verzichten, nur um nicht krank zu werden? (Bei Menschen, die aufgrund einer schweren Erkrankung ein geschwächtes Immunsystem haben, ist das natürlich ein anderes Thema.)
Wenn die Nase läuft, leistet unser Körper Großartiges!
Eine laufende Schniefnase bei einer leichten Erkältung hat eine reinigende Wirkung: Die Schleimhäute in der Nase produzieren vermehrt Schleim, um Viren, Bakterien oder andere Reizstoffe aus dem Körper zu entfernen. Der Schleim bindet diese und scheidet sie aus. So hilft sich der Körper selbst, um Krankheitserreger loszuwerden.
Zusätzlich regt eine Erkältung die Durchblutung in der Nasenschleimhaut an, was die Selbstreinigung der Atemwege fördert. Allerdings ist dies nur ein Nebeneffekt, der Hauptgrund für Schnupfen ist natürlich die Abwehrreaktion des Körpers auf eine Infektion. Aber wenn man nur eine laufende Nase (flüssiger Schleim!) hat und keine anderen Symptome, dann kann man sich eigentlich freuen, denn der Körper hilft sich hier sehr wirkungsvoll selbst.



Auch wenn es draußen neblig und grau ist – ein Spaziergang an der frischen Luft stärkt das Immunsystem und macht die Nase frei, da die Schleimhäute bei kühler Luft abschwellen.
Ist aber die Nase „zu“, der Schleim gelb, grün und dick und kommen noch Kopfschmerzen dazu, dann braucht der Körper Unterstützung in Form von Inhalieren, Ruhe und eventuell der bewährten Salzwasser-Nasenspülung.
Ein Tipp von mir zum Ausprobieren bei verstopfter Nase: 2-3 Tropfen Ätherisches Eukalyptusöl auf die Fontanelle (Scheitel) geben und 2-3 Minuten mit dem warmen Föhn drauf blasen. Die Nase ist gleich wieder frei und man kann durchatmen.
Sehr gut hilft es auch, ätherisches Eukalyptusöl oder die Atemwegsmischung Air® (von doTERRA) vor dem Ins-Bett-Gehen im Schlafzimmer zu diffusen, dann bleibt die Nase über Nacht frei und man kann ruhig schlafen.
Jetzt aber dazu:
Was kann ich tun, wenn ich ständig und immer wieder erkältet bin?
Zuerst: Von erhöhter Infektanfälligkeit spricht man, wenn man mehr als 3-mal pro Jahr mehrere Wochen infektbedingt krank ist und sich dazwischen nicht richtig erholt.
Hier hilft es oft, erstmal zu schauen, welche Symptome es denn noch gibt: Bin ich müde, gestresst oder fühle mich schlapp und energielos?
Habe ich Verdauungsprobleme (Leaky Gut!)? Wiederkehrende Blasenentzündungen? Das sind deutliche Warnzeichen, dass etwas einfach nicht stimmt. Ein Gang zum Arzt bringt hier leider ganz oft keine Klarheit, manchmal bekommt man sogar teure (und meist nutzlose) IGeL-Leistungen (z. B. Vitamin C-Infusionen etc.) vorgeschlagen.



Blutwerte checken ist die Basis
Wenn du meinen Artikel zum Thema Nährstoffe kennst, dann weisst du, was jetzt kommt: Lass deine Blutwerte checken. Ich plädiere unbedingt dafür, denn so kann man erkennen, wo ein Mangel oder ein Ungleichgewicht vorhanden ist und man kann dies ganz gezielt behandeln. Und ja, das ist nicht billig und einiges wird auch von der Kasse nicht übernommen. Und leider steht davor die Arztsuche nach einem Arzt oder einer Ärztin, die diesem Thema (Nährstofftherapie, Orthomolekulare Medizin) aufgeschlossen gegenüber stehen.
Die wichtigsten Werte laut Dr. Orfanos-Boeckel (1) sind folgende. Ich habe zudem für dich extra mal in meinen Unterlagen geschaut, was die einzelnen Tests beim Labor kosten. Das kann aber unterschiedlich sein, die Preise dienen nur als Anhaltspunkte.
- Vitamin D3 25OH (ca. € 32,50)
- Vitamin A (ca. € 24,30)
- Zink (ca. € 6,–)
- Selen (ca. € 28,–)
- Biotin (ca. € 38,20)
Im schlechtesten Fall zahlst du also für das Labor rund € 130,– selbst. Da man aber mittlerweile weiß, wie wichtig und präventiv sinnvoll zumindest ein guter Vitamin D-Spiegel ist, wird dieser Test inzwischen meist von den Kassen übernommen – gerade wenn diffuse Symptome vorliegen. Erkundige dich einfach vorher.


Frau Dr. Orfanos-Boeckel gibt in ihrem Buch „Nährstofftherapie“ (S. 314, das grüne Buch) noch weitere Infos zu Laborwerten bei Infektanfälligkeit: „Im Labor ist es wichtig, sich mit einem großen Blutbild mit Aufteilung der weißen Blutkörperchen (Differentialblutbild) einen Eindruck zu verschaffen, mit welchen Erregern sich der Körper herumschlägt. (…) So kann man sehen, ob der Körper sich eher mit Bakterien, Viren oder Erregern herumschlägt.“
Sie spricht sich auch dafür aus, eine Histaminproblematik und einen Leaky Gut auszuschließen, d.h. auch das sollte vom behandelnden Arzt untersucht werden.
Die Werte sind da. Wie geht es jetzt weiter?
Tja, das ist auch wieder eine gute Frage! Ein Arzt, der sich gut mit dem Thema auskennt, wird sich nicht auf die Referenzwerte (nicht aussagekräftig und zudem unterschiedlich, je nachdem ob das Labor viele „kranke“ Menschen testet oder eben nicht) des Labors verlassen, sondern gezielt deine Ergebnisse anschauen und mit dir besprechen. Und auch hier rate ich dazu, dich vor dem Gespräch selbst schlau zu machen und dir die Werte auch immer ausgedruckt mitgeben zu lassen. Manche Ärzte mögen das zwar gar nicht, aber es geht schließlich um deine Gesundheit und nicht um die deines Arztes.
Hier geben ebenfalls die beiden Bücher von Dr. Orfanos-Boeckel und auch einige Instagram-Accounts fundierte Hilfestellung. Ich liste diese im Anhang auf.
In diesem Sinne: Bleib’ gesund, komm’ gut durch die Erkältungszeit und sorge dich vor allem gut um dich selbst!
Deine Olivia
Buchtipps
Dr. med. Helena Orfanos-Boeckel, Nährstofftherapie, TRIAS Verlag 2022
Dr. med. Helena Orfanos-Boeckel, Nährstofftherapie. Der Praxisleitfaden, TRIAS Verlag 2023
Web/Social Media:
https://www.instagram.com/dr.orfanosboeckel/
https://www.instagram.com/molekularmedizinerin/
https://www.instagram.com/edubily/
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