Am Wilden Kaiser und warum die Tiroler so glücklich sind
Der „Koasa“, wie er von den Einheimischen liebevoll genannt wird, ist ein Gebirgszug im Kufsteiner Land, nicht weit von der bayerischen Grenze im Osten des österreichischen Bundeslandes Tirol. Innsbruck und München sind ungefähr eine Stunde Fahrzeit entfernt, Kufstein 30 Minuten. Mit rund 40 Gipfeln locken der Wilde und der Zahme Kaiser schon seit dem 19. Jahrhundert Wanderer und Kletterer an. Um die Namensgebung ranken sich verschiedene Sagen. Eine davon ist, dass sich ein Kaiser auf Reisen in eine Sennerin verschaut, also verguckt, hat. Seine Gemahlin hat ihn in flagranti erwischt und ins Gebirge verstoßen. Und wenn man genau hinschaut, kann man bis jetzt sein Profil im Gebirgszug erkennen.*
(Titelfoto: Kurt Sohnemann)
Wahrscheinlicher ist aber, dass einfach in früheren Zeiten ein Kaiser dort einen Hof besaß, und deshalb das ganze Gebiet „Der Kaiser“ genannt wurde. Bis heute steht er unter Naturschutz, das heißt er ist nur zu Fuß zu erwandern. Es gibt auf der Ostseite des Tals keine Bergbahnen, nur Wanderbusse, die einen ein Stück hochbringen. Der höchste Gipfel ist der Ellmauer Halt mit 2344 Metern Höhe.
Gegenüber befindet sich das erschlossene Skigebiet Ellmau-Going/Wilder Kaiser – Brixental. Am Fuße der Hartkaiserbahn in Ellmau, die ganzjährig in Betrieb ist, wohnten wir in der coolen und modernen Tirol Lodge. Oben am Hartkaiser angelangt erwartet einen Ellmi’s Zauberwelt, ein Paradies für Kinder, aber auch jung Gebliebene.
Und warum die Tiroler so glücklich sind? Das verrate ich euch am Ende des Artikels 😉
Astberg und Pony-Alm
Von der Tirol Lodge aus ging es mit dem E-Bike, das wir uns bei Intersport an der Hartkaiserbahn ausgeliehen hatten, auf den Astberg. Neben der wundervollen Aussicht auf die kleinen Ortschaften und in die Alpen kommen hier auch Familien mit Kindern voll auf ihre Kosten.
Ein Lehrpfad und die Astberg Pony Alm machen es möglich. Im kleinen Stausee, der zur Schneegewinnung angelegt wurde, spiegeln sich bei schönem Wetter die Gipfel. Wir hatten Wind und mystische Wolken, was auch seinen Reiz hatte. Unbedingt im Jezz Alm Resort auf eine Brotzeit und ein Getränk einkehren. Dort wird auch oft geheiratet, so schön ist es da.
Nachhaltigkeit – #wirzusammen
Um die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt zu schützen und zu erhalten, wird einiges unternommen. Unter dem Motto #wirzusammen werden zum Beispiel „Drecksackerl“ verteil, mit einer Zange, die das Aufsammeln von Müll beim Wandern erleichtert. Die Anreise mit Bus und Bahn ist ganzjährig problemlos möglich, und Naturschutz wird überhaupt groß geschrieben.
Belohnt wird das zum Beispiel durch Tier- und Pflanzenarten wie verschiedenste Schnecken, fleischfressende Pflanzen oder den smaragdgrünen Regenwurm, den man tatsächlich im Totholz der Buchen finden kann. Geführte Touren und Wanderungen sind also allemal empfehlenswert, denn so erfährt man allerlei Wissenswertes.
Happy Morning Wanderung mit Meditation, Yoga
Wir durften eine Happy Morning Wanderung mitmachen – die Spatlana Klamm hoch in den wunderschönen Wald. Unsere Wanderführerin Silvana hielt uns dazu an, die Natur mit allen Sinnen achtsam zu erfahren, beziehungsweise zu erklimmen. Einmal ganz aufmerksam nur SEHEN, RIECHEN, HÖREN. Und dabei darauf achten, nicht in das alltägliche Denken oder Grübeln zurückzufallen. Im Moment sein, darum geht es.
Langsam ging die Sonne auf, die Vögel fingen an zu zwitschern, und am Ende gelangten wir zu einem ganz besonderen Kraftort, dem sogenannten Ellmauer Steinkreis. Durch Zufall wurde dieser Platz vor etwa 20 Jahren entdeckt. Ein Wünschelrutengänger konnte gar nicht fassen, wie viel Energie hier im Boden steckt. Nach einem Kakao-Ritual mit Meditation auf den Steinen machten wir eine kleine Yoga Session auf der Wiese. Dank Katharina ein unvergessliches Erlebnis mit Blick zum Koasa und ins Tal.
Foto: Kurt Sohnemann
Frühstück gab es dann in den urgemütlichen Räumen der Wochenbrunner Alm, von der aus zahlreiche Touren ihren Anfang nehmen, dort hält auch der Wanderbus.
Hintersteiner See
Neben Ellmau gibt es noch drei weitere Ortschaften in der Region: Söll, Going und das malerische Scheffau, von dem aus man mit einem Bus zu einem der schönsten Seen Tirols gelangt: den Hintersteiner See mit türkisem Wasser, Badeplatz und malerischem See-Rundweg, der immer wieder verschiedene tolle Blicke bietet.
#inechtnochschöner – das stimmt hier wirklich.
Heimatmuseum und Kräuterkunde
Durch das kleine in einem historischen Bauernhaus angesiedelte Heimatmuseum führte uns Tourismus Manager Peter, gespickt mit herrlichen Anekdoten aus der Dorfgeschichte. Und heimische Kräuter und Heilpflanzen brachte uns Anna Widmoser näher. Sie gibt auch Kurse für Kinder und Familien, sicher eine schöne Erfahrung.
Zum Kräuterzauber für Familien
Und warum sind jetzt die Tiroler wie Peter, Silvana oder Anna so braun gebrannt und immer gut gelaunt? Ich erkläre es mir folgendermaßen:
Die Tiroler leben mit den Jahreszeiten und bewegen sich viel an der frischen Luft.
Sie ernähren sich gut, regional und gesund, sind einem Schnapserl, natürlich aus Kräutern, nicht abgeneigt und sind ab 1.000 Meter Höhe alle per DU. Manchmal auch schon im Tal. Das ist ansteckend und erholsam.
Der Koasa ist zu jeder Jahreszeit empfehlenswert. Ich komme wieder!
Weitere kulinarische Tipps:
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*Presse Aufenthalt in Kooperation mit dem TVB Wilder Kaiser und Crystal Communications
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