Frauengesundheit mit Olivia – Schwimmen

16. Juni 2024 | immer.dasleben

Warum das mein Sommer-Sport ist,
welche Techniken ich nutze und was man beachten sollte.
Und warum ich immer Sheabutter dabei habe.

Kaum geht es auf den 1. Mai zu, werde ich zappelig. Ich will endlich wieder schwimmen. Wir haben das große Glück, dass es im nächstgrößeren Ort ein wirklich tolles Schwimmbad gibt. Mit 50m-Becken, Sprungturm bis 10m, Kinder- und Nichtschwimmerbecken, warmen Duschen und gepflegten Sanitäranlagen.
Wenn das Schwimmbad dann am 1. Mai öffnet, bin ich da. Egal, wie kalt das Wasser ist und auch wenn es regnet. Anmerkung: Heuer war das Wasser kühle 18° C frisch.

Im Sommer: Schwimmen statt Laufen

Schwimmen mag ich. Eigentlich schon immer. Ich hab in der 7. Klasse mal bei den Stadtmeisterschaften meiner Heimatstadt teil genommen und war dafür einen Tag in der Schule befreit. Mein damaliger Lateinlehrer sagte zur Klasse: „Klar, dass die Olivia schwimmt, die hat ja so große Flossen.“ Er meinte meine Füße: Ich hatte mit 12 Jahren schon Schuhgröße 41!
Meiner Freude am Schwimmen hat das nicht geschadet – obwohl ich nur 2. von zwei Teilnehmern meiner Altersklasse in 50 m Freistil wurde.

Ich finde Laufen im Sommer einfach unpraktisch: Selbst um 7 oder halb 8 Uhr morgens ist es mir schon zu warm, die Bremsen und Stechfliegen nerven mich, hier auf dem Land stinkt es entweder nach Gülle oder Spritzmittel und abends ist es auch zu lange heiß. Außerdem schwitze ich so, dass ich die Sportklamotten ständig waschen muss. Ich weiß, da bin ich ein bißchen überempfindlich, aber Laufen macht mir im Sommer einfach keinen Spaß. Punkt. Manchmal, wenn es einen kühlen Tag gibt, lauf ich zwar, aber eher aus „Bewegungs-Pflichtgefühl“.

Zudem ist Schwimmen für mich nicht nur Bewegung, Cardiotraining, sondern auch ein bißchen Meditation. Als erste in ein leeres Becken einzutauchen, die Sonnenstrahlen unter Wasser, die ersten Züge im noch glasklaren Wasser mit Blick zum Beckenende, das Blau, das Blubbern, die gleichmäßigen Atemzüge – ihr merkt schon, das gefällt mir.

Pack’ die Badehose ein?

Tja, eigentlich braucht man nicht viel zum Schwimmen: ein gut sitzender Bikini oder Badeanzug, der lieber zu eng als zu weit sein sollte, von gepaddeten Körbchen beim Bikini rate ich ab: die kippen nach unten weg, wenn man schnell schwimmt (ich spreche aus Erfahrung). Für die ersten kühlen Tage und niedrigen Wassertemperaturen hab ich mir heuer einen Neopren-Badeanzug besorgt: Ein Gamechanger, der mich im empfindlichen Nieren- und Bauchbereich warm hält, denn immerhin bin ich gute 30 bis 40 Minuten im Wasser. Außerdem kann ich ihn für SUP-Touren auch gut brauchen.

Was noch? Eine gute Schwimmbrille ist unerlässlich, viel wichtiger finde ich aber ein Anti-Beschlag-Spray für diese, denn nichts nervt (mich) mehr, wenn nach zwei Bahnen die Brille beschlägt. Irgendwann sieht man dann nämlich gar nix mehr. Eine Liste mit Schwimmsportartikeln, die ich nutze, findet ihr am Ende dieses Artikels.

Das war es dann schon an den „Must-Haves“. Schwimmen kann los gehen!

Brust oder Kraul? Egal, Hauptsache Kopf runter!

Es gibt sie in jedem Schwimmbad: Diese Damen, die hocherhobenen Hauptes im Becken rumrühren, damit die Frisur nicht nass wird. Das ist weder gesund noch sinnvoll, es stresst die Nackenmuskulatur und belastet die Halswirbelsäule. Also verabschiedet euch von eurer Frisur, bindet die Haare fest nach hinten, Schwimmbrille auf und los geht’s:

Brustschwimmen. Das lernt man meistens als erstes, obwohl es die komplizierteste Technik ist. Grundregel: Kräftige, rhythmische Arm- und Beinschläge, lange Gleitphase mit Blick auf den Beckenboden (und langem Nacken). Häufigster Fehler: Eine Beinbewegung wie bei einer Schere. Richtig ist aber die Grätsche: Beine wie ein Frosch anwinkeln, dann in eine Grätsche strecken und mit Kraft zusammenbringen. Schaut euch dazu einfach ein paar Youtube-Videos an. Und dann heisst es üben. Wenns gar nicht klappen will: einen Erwachsenen-Schwimmkurs machen, das lohnt sich!

Kraulschwimmen. Sieht meistens gut aus, man kommt schneller vorwärts und fühlt sich als Profi. Für mich weniger anstrengend als Brustschwimmen. Auch hier ist die Technik entscheidend, vor allem die Atemtechnik. Ich atme beispielsweise immer ein, wenn ich mich zur linken Seite drehe, also mit dem linken Arm aus dem Wasser komme. Das Ausatmen findet wie beim Brustschwimmen unter Wasser statt.

Mein Tipp: Einen Kraulkurs buchen, dann selber an der Technik feilen. Und Videos anschauen. Oder mal mit Schwimmbrille ins Becken tauchen und kucken, wie es die anderen so machen…

Ich hab mir das Kraulen übrigens als Kind selber beigebracht und feile immer noch an der Technik…man lernt nie aus!
Seit einem Jahr kraule ich übrigens immer mal wieder mit sogenannten Handpaddels, das sind so Plastikteller, die man an die Hände schnallt. Man hat mehr Wasserwiderstand und trainiert so intensiv die Schulter- und Armmuskulatur. Für Anfänger allerdings nix, zuerst sollte die Schwimmtechnik stimmen. Sonst kann es zu Fehlhaltungen und damit zu Fehlbelastungen und daraus resultierenden Verletzungen führen.

Rückenschwimmen. Kann man mit Kraulbewegung der Arme machen oder so wie ich in der „Tintenfischtechnik“: Brustschwimmen auf dem Rücken mit paralleler Arm- und Beinbewegung. Rückenschwimmen ist anstrengend, aber ich baue immer wieder einige Bahnen in mein Schwimmpensum ein, damit ich während meines Schwimmtrainings möglichst viele Muskelgruppen anspreche. Nicht zu empfehlen, wenn im Schwimmerbecken viel los ist, sonst sind Zusammenstöße garantiert.

Delfin. Kann ich (noch) nicht. Steht aber auf meiner Bucket-List.

Fazit: Alle hier genannten Schwimmstile sind (bei richtiger Technik) gelenkschonend und können sogar bei Rückenschmerzen helfen. Wenn du schwimmst, stärkst du deinen Herzmuskel, bringst deinen Kreislauf in Schwung, verbesserst deine Durchblutung, trainierst deine Lunge und stärkst dein Immunsystem. Schwimmen ist cooles Ganzkörpertraining!

500m, 1000m, 1500m? Und wie lange schwimmt du so?

Ich schwimme im Sommer vier bis fünf mal pro Woche 20 oder 30 Bahnen. Also 1000 oder 1500m. Für 1000 m brauche ich rund 21 Minuten, für 30 Bahnen etwas mehr als eine halbe Stunde. Das variiert je nach Beckenbelegung und ob ich eine freie Bahn für mich ergattern kann. Manchmal schwimme ich auch erstmal 20 Bahnen und hänge dann später noch zehn dran. Ich schwimme manchmal langsamer und manchmal schneller, hin und wieder kraule ich alle Bahnen, dann wieder mische ich Brust-, Kraul- und Rückenschwimmen. Für Anfänger sind zehn Bahnen ein guter Orientierungspunkt, dann kann man sich langsam steigern, schneller werden, mehr Bahnen schwimmen. Hauptsache, es macht Spaß!

Nicht schön: Ohrenschmerzen und rissige Fersen

So toll Schwimmen ist und so viel Freude es mir auch macht, es gibt zwei Dinge, die mich nerven bzw. genervt haben:
Das erste: Ohrenschmerzen. Eine sogenannte Otitis externa (Bade-Otitis), also eine schmerzhafte Entzündung des äußeren Gehörgangs. Während ich diesen Text schreibe sitze ich mit Wattebausch und Ohrentropfen im Ohr da, weil es mich mal wieder erwischt hat.

Ich bin anfällig dafür, denn ich habe ganz leicht Schuppenflechte im Gehörgang, deshalb ist meine Schutzbarriere der Haut hier leider nicht intakt und Keime aus dem Wasser haben leichtes Spiel. Ich schwimme zwar mit speziellen Schwimm-Ohrenstöpseln, aber trotzdem erwischt es mich leider mindestens einmal pro Saison. Meine HNO-Ärztin hat mir empfohlen, täglich und vor dem Schwimmen einen Tropfen Olivenöl in den Gehörgang zu geben. Das hab ich natürlich vergessen…

Der zweite Negativaspekt (den ich aber in den Griff bekommen habe): Durch den häufigen Wasserkontakt im Sommer werden meine Füße extrem trocken, jahrelang hatte ich schmerzende Fersen mit tiefen Schrunden und Rissen – von wegen schöne Sommerfüße… Bis ich drauf gekommen bin, meine Füße direkt vor dem Bahnenziehen am Startblock mit einem Massage-Bar aus Sheabutter und Bienenwachs einzucremen. Richtig dick. Das schützt meine Haut vor dem Austrocknen, seitdem habe ich keine Probleme mehr.

Schwimmen: Balsam für meine Seele und gleichzeitig Training für meinen Körper

Ja, so ist es wirklich: Ich brause im Sommer fast täglich um 7.45 Uhr mit meiner roten Vespa (im Sommerkleidchen – fahrlässig, ich weiß…) ins Schwimmbad, stehe meist als erste mit gezückter Saisonkarte beim Eingang, spurte zur Sonnenterrasse am Schwimmerbecken, ziehe mein Kleid schnell über den Kopf – den Bikini hab ich schon drunter – und sprinte dann schon fast zu „meiner“ Bahn. Brille auf, Ohrenstöpsel rein und Füße eincremen: Los geht’s!

Die nächsten 20 bis 30 Minuten bin ich im „Tunnel“: ich fließe, gleite, atme, spüre den Massageeffekt des Wassers, höre kaum Außengeräusche und mein Kopf ist wie ausgeschaltet – ich bin im Flow. Sobald ich fertig bin, dehne ich mich noch im Wasser und trainiere am Beckenrand noch kurz meine Armmuskeln, indem ich mich mit dem Rücken zum Beckenrand mit den Händen abstütze und mich langsam aus dem Wasser hebe und wieder absenke. Zwei Durchgänge á 20 Wiederholungen. Dann raus, das Chlorwasser abduschen und mich auf der Sonnenterrasse erstmal von den Sonnenstrahlen trocknen lassen.

Aus den Lautsprechern dudelt „Guten Morgen Sonnenschein“ von Nana Mouskouri – und ich könnte glücklicher nicht sein.

Eure Olivia

PS: Und wer mal wieder testen will, wie mutig man sein kann: Rauf auf den 5er, 7,5er oder 10er und runterspringen! Ich hab es letztes Jahr gemacht, blaue Flecken inklusive, aber: „Ich bin gesprungen!“ Beweisvideos auf meinem Insta-Profil…

Ganz persönliche Produktempfehlungen

(Werbung, aber alles selbst gekauft):

Bademode: mymarini.com, stronger.com

Neopren-Badesuit: https://store.cressi.com

Schwimmbrille: ‚The one Mask‘ von arena (https://www.arenasport.com)

Schwimm-Ohrstöpsel: Hearprotek https://amzn.eu/d/60BhFGe

Anti-Beschlag-Spray: pur premium, https://pur-premium.com

Handpaddels: Speedo unisex, https://de.speedo.com

Sonnenschutz: https://doterra.me/Zofo9Z

Zu Olivias Erfahrungsbericht zur Nährstofftherapie

Zu Olivias Bericht F.X.-Mayer Fasten

Zum Olivias Artikel zum Thema Sport

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Olivia Klug

Frauengesundheit – ein Thema, zu dem Olivia Klug einmal im Monat ihre Erfahrungen und ihr Wissen mit uns teilt. Olivia ist Jahrgang 1971 und schob ihre Hitzewallungen jahrelang auf ihr Temperament und ihre Energie. Sie war 23 Jahre Inhaberin einer mittelständischen Werbeagentur, verkaufte aber nach einem „Bore-Out“ im Jahr 2015 ihre Anteile, – Achtung, Klischee! – wurde Yogalehrerin und eröffnete 2017 ihr eigenes kleines Yogastudio auf dem denkmalgeschützten Vierseithof, wo sie mit ihrer Familie lebt. Jeden Freitagabend lädt sie interessante Menschen (vor allem Frauen) auf „Olivias Rosa Sofa“ zum Insta-Live-Gespräch ein. Mehr zu Olivia findet ihr auf ihrem Profil bei Instagram.

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