Das Reise-Buch „Unter demselben Himmel“
Heidi Metzmeier ist Autorin und Kommunikationsberaterin, Reisebloggerin und Biologin. Außerdem eine abenteuerlustige Geschichtenerzählerin, die ihr Herz an den afrikanischen Kontinent verloren hat. Ursprünglich stammt sie aus dem schönen Rheinhessen, ist also zwischen Weinreben mit viel Sonne aufgewachsen. Nach dem Abitur hat sie ein Jahr in Washington D.C., USA gelebt. Ihr Studium brachte Heidi über Stationen in Konstanz und Mainz nach Heidelberg, wo sie mehr als 20 Jahre gewohnt hat. Nicht nur auf Reisen, sondern auch beruflich ist sie viel herumgekommen, hat eine Weile in Bayern gelebt und ist inzwischen in Baden-Baden angekommen, also zu den Weinbergen zurückgekehrt. Anlässlich des Launches ihres Buchs „Unter demselben Himmel“ (PR Copy) hat sie uns eine Interview gegeben.
Wo bist du schon überall gewesen? Woher kommt deine Faszination fürs Reisen?
Ich war in den USA und Costa Rica unterwegs, bin mit dem Rucksack durch Asien gereist und habe mit dem Geländewagen den afrikanischen Kontinent der Länge nach durchquert. Von Europa habe ich auch einiges gesehen. Meine letzte Reise führte mich über Land bis in den Iran. Die Faszination für das Reisen kann ich gar nicht so genau erklären, der Drang neue Länder kennenzulernen und die Neugier auf Menschen aus anderen Kulturen war einfach schon immer da. Ich vermute, das Reisen liegt mir in den Genen.
Bist du als junge Frau schon alleine gereist? Wie waren deine Erfahrungen? Hast du Praxistipps?
Tatsächlich reise ich meist mit Partner und das nicht, weil ich mich nicht alleine trauen würde, sondern weil es sich nie ergeben hat. Ich hatte immer Partner die genauso neugierig auf die Welt waren wie ich. Aber ich habe durchaus mutige Frauen getroffen die alleine unterwegs waren, selbst in Afrika. Ich denke das Wichtigste ist, sich heranzutasten. Vielleicht tut es zu Beginn der Campingausflug ins nahegelegene Gebirge. Da kann man schauen, wie man mit der Ausrüstung oder dem Fahrzeug zurechtkommt. Viele allein reisende Frauen tun sich für bestimmte Streckenabschnitte auch mit anderen zusammen. Auf Facebook beispielsweise gibt es spezifische Gruppen, in denen man nach Gleichgesinnten suchen kann. Wichtig ist das Erfolgserlebnis. Wenn mir eine Reise Freude bereitet hat, dann kann ich beim nächsten Mal ein bisschen abenteuerlustiger sein und schauen, ob noch mehr drin ist.
Wie bist du zum Schreiben gekommen? Hast du dieses Buch schon lange vor? Geplant? Was war deine Motivation?
Meine große Leidenschaft sind Worte. Für mein Leben gern erzähle ich Geschichten. Auf Reisen habe ich schon immer Tagebuch geführt. Nachdem ich viele kuriose, brenzlige, unfassbar schöne und berührende Erlebnisse hatte, wollte ich diese mit anderen Menschen teilen. So wurde ich wahrscheinlich zu einer der ersten Reisebloggerinnen. „Unter demselben Himmel“ ist mein Autorendebüt. Die Idee dazu hatte ich schon etwas länger, Corona und der Zuspruch vieler Freunde und Follower hat mir dann den Schubs gegeben, den ich gebraucht habe, um das Projekt tatsächlich anzufangen.
Zwei Dinge sind mir mit dem Buch sehr wichtig: Das eine ist, dass ich gerne Ängste gegenüber Menschen abbauen möchte, die uns fremd sind.
Diese Angst führt zu nichts Gutem und ist aus meiner Erfahrung heraus eher unbegründet. Ich habe auf Reisen gelernt, dass wir im Grunde unseres Herzens alle das Gleiche wollen: Liebe, Frieden, Freiheit, Gesundheit, ein Dach über dem Kopf und eine warme Mahlzeit am Tag. Es gibt daher keinen Grund, uns vor Menschen anderer Nationalitäten zu fürchten. Wir leben schließlich alle unter demselben Himmel.
Der zweite Aspekt betrifft das Reisen selbst. Es gibt so viele Menschen die sich wünschen einmal für längere Zeit unterwegs zu sein, die aber noch mehr Hürden als Chancen sehen. Für sie habe ich den Ratgeberteil geschrieben, damit aus dem Wunsch eine Tat wird.
Bist du trotz Corona weiterhin gereist oder hat dir das einen Strich durch die Rechnung gemacht?
Wir sind eine Woche vor dem ersten Lock-Down von unserer Reise in den Iran zurückgekehrt, insofern war die Sehnsucht in die Ferne nicht ganz so groß. Ich war vielmehr traurig, dass ich Freunde und Familie, die ich während der Reise sehr vermisst habe, nicht treffen konnte, weil wir alle in unseren Häusern festsaßen. Aber ich habe die Maßnahmen damals verstanden und halte sie bis heute für richtig.
Dein Nächstes Reiseziel, dein Traumland?
Im nächsten Winter geht es erst einmal die Atlantikküste entlang von der Normandie bis nach Portugal und Spanien. Auf meiner Bucket-List stehen Pakistan und Indien, Nepal und Tibet ganz oben, weil mich hier neben der kulturellen und landschaftlichen Vielfalt auch die Religion interessiert.
Individualreisen für Anfänger*innen: wohin könnte, sollte es gehen?
Es gibt sehr lohnende Ziele innerhalb Europas die man prima individuell bereisen kann. Mich haben zum Beispiel auf unserer letzten Tour Albanien, Montenegro und Mazedonien fasziniert. Dort bist du nicht komplett weg aus der Zivilisation, aber kannst dich tagelang in traumhaft schönen Nationalparks tummeln, ohne einer Menschenseele zu begegnen.
5 Dinge, die nicht fehlen sollten?
Meine wichtigsten Reisebegleiter sind Stift und Notizblock. Darüber hinaus verreise ich nie ohne Kaffeekanne, Taschenmesser und Stirnlampe.
Heidis Buch kannst du als Kindle und Taschenbuch über Amazon bestellen.
Weitere Infos dazu heidimetzmeier.de/reiseroman/
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