NOBODYTOLDME – Wechseljahre und Body Re:set-Kurse
Susanne Liedtke, Jahrgang 1969, ist studierte Oecotrophologin und die Gründerin von NOBODYTOLDME. Sie hat mit 49 Jahren ihren Job bei Google gekündigt, um alles rund um die Wechseljahre zusammenzustellen, was Frauen dabei helfen kann, gut durch diese Phase zu kommen.
„Ich wohne mit meinem Freund in einem kleinen Häuschen in Hamburg, wir haben zwei plus zwei Kinder, also jeder von uns zwei.“
Susanne wurde mit 23 Jahren Mutter und findet es jetzt toll, so große, erwachsene Kinder zu haben. Insofern ist ihr Hobby auch ihre Familie, ansonsten kocht sie sehr gerne, wühlt in ihrem winzigen Garten und ist insgesamt gerne draußen in der Natur. Mehr zu NOBODYTOLDME im folgenden Interview.
Deine Newsletter-Verteilerliste ist vierstellig, wow! Wie erklärst du dir diesen durchschlagenden Erfolg von „NOBODYTOLDME“?
Es gibt einen sehr großen Bedarf an gut recherchierten Informationen über die Wechseljahre. Wir Frauen werden damit doch ganz schön allein gelassen. Und es scheint auch gut zu tun, wenn wir sehen: „Ich bin damit nicht allein, und ich muss da schon gar nicht allein durch.“
Alle Fotos: Helen Fischer/NOBODYTOLDME
Es ist so wichtig, dass überhaupt mal jemand zuhört, deswegen biete ich neben dem Newsletter Somebodytoldme, der neben wertvollen Tipps und Informationen auch immer ein Augenzwinkern und lustige Anekdoten enthält, auch Austausch und Aufklärung im geschützten Raum an – bei den Body Re:set-Kursen, in unseren Menopausen-Cafés – den TAMTAMs – und in Webinaren mit Expert*innen.
Wie entstand der Name?
Weltweit sind aktuell um die 657 Millionen Frauen zwischen 45 und 59 Jahre alt – der Lebensphase, in der Frauen natürlicherweise durch die Wechseljahre gehen. Eigentlich klar, dass wir darüber so viel wie möglich wissen sollten. Um auf das vorbereitet zu sein, was auf uns zukommt oder gerade mit uns passiert. Um damit umgehen zu können. Und um auch in dieser Phase unseres Lebens selbst zu bestimmen, wie wir leben. Das ist so wichtig.
Komisch, dass trotzdem niemand mit uns darüber redet. Und genau so ist der Name entstanden: NOBODYTOLDME – das hat mir niemand erzählt. Aber weniger als Vorwurf, sondern eher als Aufforderung, die Navigation durch die Wechseljahre selbst in die Hand zu nehmen.
Du hast ja auch ein richtig großes Team, gab es das von Anfang an oder hat sich das mit der Zeit entwickelt?
Als ich in 2019 mit NOBODYTOLDME begann, gab es kaum etwas zu dem Thema, zumindest nichts, was mich ansprach. Vieles, was es gab, fand ich altbacken und ohne Wertschätzung für Frauen in der Lebensmitte. Es fühlte sich so an, als ob man uns und unsere Bedürfnisse auf dem Dachboden abgelegt hatte, um nur ganz gelegentlich mal nachzuschauen.
Ich habe mich dann drangemacht, das Ganze zu entstauben und im Sinne von modernen Frauen neu aufzustellen. Wir Frauen, die mitten im Leben stehen, sind so wichtig dafür, dass überall der Laden läuft. Aber Frauen, die dem Kinderkriegen entwachsen und noch keine Großmütter sind, hatten bisher keine Lobby in unserer westlichen Welt. das ändert sich nur gerade.
Ob in Großbritannien, den USA, Frankreich oder Deutschland: überall zeigen sich die Frauen und nehmen nicht mehr hin, dass es weniger Forschungsgelder für Frauengesundheit gibt, dass Medikamente nicht auf den weiblichen Körper ausgerichtet wurden und dass es kein Geld für eine auf die Wechseljahre spezialisierte Beratung für die Gynäkolog*innen gibt. Und heute vier Jahre später gibt es eine ganze Reihe von Menopausenaktivistinnen, Menopreneurinnen und Startups.
Wechseljahre: Fluch oder Chance?
Die körperlichen Beschwerden stellen zweifellos eine echte Herausforderung dar. Um die gleiche Energie wie früher zu haben, muss ich heute viel mehr tun. Doch ich habe begonnen, dies als Chance zu betrachten. Mein Körper und ich sind ein Team, und ich bemühe mich sehr darum, ihn gut zu behandeln. Ein Beispiel dafür ist, dass ich keinen Wecker mehr stelle. Und siehe da: Ich benötige neun Stunden Schlaf, und diese gönne ich uns auch mit Freude.
Was die Verbundenheit mit anderen Frauen betrifft, suche ich diese heute viel stärker als früher. Früher haben mich Zusammenkünfte mit vielen Frauen eher verunsichert. Das gegenseitige Beobachten und das Gefühl, nicht dazuzugehören. Doch heute erlebe ich Freundschaften unter Frauen als große Bereicherung, als etwas Gebendes und Wertschätzendes.
In diesem Aspekt sehe ich eine enorme Kraft: Wenn wir Frauen einander unabhängig von äußerlichen Merkmalen unterstützen, kann viel Gutes entstehen. Unsere Welt braucht das. Wir haben immer noch ein Ungleichgewicht in Bezug auf männliche Energie auf vielen Ebenen. Mehr Vielfalt tut uns allen gut.
Ein Kernstück von NBTM ist dein Ernährungskonzept für die Wechseljahre, dein Body Re:set Kurs, wie hast du ihn entwickelt und für wen ist er?
Der Body Re:set Kurs ist grundsätzlich für gesunde Frauen ab 18 Jahren entwickelt, die wieder lernen möchten, wie sie sich durch die Auswahl der richtigen Lebensmittel in ihrem Körper wohler fühlen können und die mehr über die Zusammenhänge zwischen Lebensmitteln und ihrem Hormonstoffwechsel erfahren möchten. Denn spätestens ab 40 müssen wir viel mehr auf unseren Körper achten. Er verzeiht uns nicht mehr alles. Hinzu kommt, dass Frauen überproportional von entzündlichen Erkrankungen betroffen sind, wie Rheuma, Hashimoto und Alzheimer, um nur einige zu nennen. Im Body Re:set wird eine antientzündliche Ernährung angeboten, die dabei helfen kann.
Teilnehmerinnen berichten, dass sie nach den 21 Tagen:
- besser geschlafen haben
- mehr Energie hatten
- eine bessere Verdauung bekamen
- keinen Blähbauch mehr hatten
- eine Periode ohne PMS hatten
- leichter waren
- sich insgesamt wohler in ihrem Körper gefühlt haben
Die meisten Teilnehmerinnen des Body Re:set Kurses befinden sich in der Perimenopause. Aber es haben auch schon jüngere Frauen teilgenommen, weil sie beispielsweise an Endometriose erkrankt sind, weil sie ein besseres Hautbild haben wollten, weil sie einen Kinderwunsch hegten oder weil sie an Multipler Sklerose erkrankt sind. Andere Teilnehmerinnen haben ihre Mütter mit dazugeholt, bei manchen machen die Partner im Hintergrund mit und bei einigen macht gleich die ganze Familie mit.
So ein Body Reset ist keine Diät, es ist eine nachhaltige Umstellung der Ernährung, die den Körper entlastet und ihn bestmöglich versorgt. Und das ist für jedes Alter und für jedes Geschlecht von Vorteil.
Alles zu Susanne, der Plattform und dem Body Re:set Kurs unter
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