Lena kocht: Wildkräuter-Gnocchi mit Bärlauch-Pesto

01. April 2023 | immer.lecker

Endlich sprießt es wieder grün aus der Erde. Das April-Rezept stammt also aus der heimischen Wildkräuterküche… Die einen schimpfen es Unkraut, die anderen lieben diese wilden Delikatessen! Schon das Sammeln in der Natur macht doch einfach Spaß oder? Nur die Bärlauchblätter nicht mit denen von Maiglöckchen verwechseln, das wäre fatal. Aber keine Angst und auf ins Kochvergnügen mit diesem neuen veganen Rezept.

Dreierlei Gnocchi auf Kartoffelknödelbasis

Mit einem Blitz-Bärlauch-Pesto & Limetten-Dip

(für 2 Personen als Hauptgericht)

Vorbereitung: Wildkräuter sammeln

Zubereitungszeit: ca. 60-70 Minuten

Schwierigkeitsgrad: mittel, vegan

Tipp: Wer es eilig hat, kann auch eine fertige Kartoffelknödelmasse verwenden

Und das braucht man:

  • 500 g mehlig kochende Kartoffeln
  • 25 g Pflanzenbutter
  • 50 g Dinkelmehl (je nach Flüssigkeitsgehalt auch noch ein wenig mehr)
  • 50 g Maisstärke  
  • 40 ml Rote-Bete-Saft
  • Salz, Muskatnuss
  • Agavendicksaft
  • Rapsöl zum Braten
  • Veganer Frischkäse
  • 1 Limette
  • Schwarzer Pfeffer
  • Walnüsse
  • Blattspinat
  • Wildkräuter

(nur die Kräuter verwenden, die man zu 100% bestimmen kann. Vorsicht vor giftigen Doppelgängern!)

Brennnessel

Die jungen Triebe der Brennnessel schmecken ganz fein und sind unglaublich gesund. Beim Ernten am besten eine kleine Schere dabeihaben, die Spitzen abschneiden und direkt in eine Schüssel fallen lassen. Daheim gut abwaschen und mit einem Küchenkrepp ausgiebig die Brennhaare ausstreichen, sodass es keine unangenehme Überraschung beim Verarbeiten oder Verzehr gibt.

Weitere: Waldsauerklee, Klettenlabkraut, Bärlauch & Bärlauch-Knospen, Taubnessel, Ehrenpreis, Veilchen, Gänseblümchen, Schaumkraut.

Wem der Geschmack von Wildkräutern zu speziell, zu charakteristisch ist, kann zum Beispiel mit neutralerem Blattgrün wie Blattsalate oder Spinat ergänzen und erhält sich trotzdem dieses besondere Aroma. Wie bei allem im Leben kommt es auf die Dosis an… WENIGER davon richtig eingesetzt bietet ein MEHR an Geschmack.

Und so geht’s:

  1. Die Kartoffeln in 1,5 Liter kaltem Wasser bei niedriger Flamme circa 30 Minuten weichkochen, dann abgießen und auskühlen lassen. Tipp: kann prima auch schon am Vortag vorbereitet werden. Kartoffeln vom Vortag sind sogar noch gesünder.
  2. Die Kartoffeln schälen, mit einem Stampfer oder einer Kartoffelpresse zu einem gleichmäßigen Kartoffelbrei verarbeiten.
  3. Die Pflanzenbutter (Zimmertemperatur) hinzugeben.
  4. Kartoffelstärke und Dinkelmehl einarbeiten. Mit 1 TL Salz und einer kleinen Prise Muskatnuss würzen.
  5. Mit beiden Händen die Masse zu einem homogenen Teig kneten und in drei gleichgroße Mengen aufteilen.
  6. Die Kräuter gut abwaschen. Blüten für die Deko separieren. 
  7. Bärlauch und Spinat vermengen. Einen Teil für ein schnelles Pesto beiseitestellen, den Rest fein hacken, in ein Schälchen geben. Die harten Pflanzenteile der Wildkräuter aussortieren, ein paar der Kräuter beiseite nehmen und das restliche Blattgrün ebenfalls fein hacken und in ein Schälchen geben.
  8. Ein Teil des Teigs bleibt so, wie er ist. Da die Wildkräuter oft einen herb-würzigen Eigengeschmack mitbringen, ist es angenehm, auch noch neutrale Kartoffelbällchen zu haben.
  9. Der zweite Teil wird mit Bärlauch und Spinat vermengt.
  10. Der letzte Teil mit Rote Bete Saft eingefärbt und mit Wildkräutern aromatisiert. Sollte der rote Teig auf Grund des Saftes zu weich werden, noch etwas Dinkelmehl und von der Maisstärke hinzugeben.
  11. Die Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben und die drei Teile Teig in gleichmäßige Rollen formen und diese mit einem Messer in gleich große Stücke portionieren. Nun die Abschnitte mit der Hand in die gewünschte Form bringen. In diesem Rezept wurden es ovale etwas größere Gnocchi im Kartoffelknödel-Style, garantiert handmade!
  12. In einem großen Topf 2 Liter Wasser zum Kochen bringen und salzen (ca. 1 EL Salz pro Liter Wasser)
  13. Wenn das Wasser kocht, die Gnocchi hineingeben. Die Hitze reduzieren und die Kartoffelbällchen bei kleiner Hitze ohne Deckel ca. 8 Minuten gar ziehen lassen. Die Gnocchi steigen an die Oberfläche. Die Rote-Bete-Gnocchi getrennt von den anderen Gnocchi zum Schluss garen.
  14. Nach dem Garen die Gnocchi in eine Pfanne mit Rapsöl geben und kräftig anbraten. Zum Abrunden können die Gnocchi kurz vor dem Servieren nochmal abgeschmeckt, bei Bedarf nachgesalzen und – wer mag – mit ein wenig Agavendicksaft karamellisiert werden. Das verleiht ihnen eine schöne Bräune und die Süße verbindet das Herbe der Wildkräuter und die zwiebelige Schärfe des Bärlauchs wunderbar miteinander. Die restlichen Waldkräuter darüber streuen und ganz kurz mitbraten.
  15. Als Dip verrührt man eine beliebige vegane Frischkäsecreme mit Limettensaft und grobem schwarzen Pfeffer.
  16. Wer möchte, macht noch ein schnelles Pesto aus Bärlauch, Walnüssen und Rapsöl, eine gute Prise Salz und ein klitzeklein wenig Agavendicksaft dazu… alles kurz in den Mixer und fertig zum Servieren. Wichtig: kein Olivenöl verwenden, das wird bitter!
  17. Alles direkt heiß aus der Pfanne auf den Tellern anrichten, mit dem Dip beträufeln und die Blüten optisch ansprechend verteilen, servieren und die herrlich fluffigen Gnocchi genießen!

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Lena Dieterle

Lena Dieterle bloggt und schreibt unter lenaliteratur.de. Sie ist eine hochsensible Scannerin und liebt die pflanzenbasierte Ernährung. Mit ihrer Hündin lebt sie nahe Aschaffenburg. Einmal im Monat entwickelt sie ein regionales saisonales Rezept für uns.

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